Bayerns Gerichte: Mehr als 400.000 neue Verfahren

9.9.2018, 10:31 Uhr
Am schnellsten gingen im vergangenen Jahr Revisionsverfahren an den Oberlandesgerichten.

© dpa Am schnellsten gingen im vergangenen Jahr Revisionsverfahren an den Oberlandesgerichten.

Mehr als 400.000 neue Verfahren sind im vergangenen Jahr bei den bayerischen Gerichten eingegangen. Mit knapp 350.000 Verfahren gingen die meisten Zugänge an den Amtsgerichten im Freistaat ein, wie aus Zahlen des Justizministeriums in München hervorgeht. Bei Familien- und Zivilsachen gingen die Zahlen neu eingegangener Verfahren zuletzt zurück. Neuzugänge für Strafsachen in erster Instanz nahmen dagegen an den Landgerichten und Oberlandesgerichten zu.

Neu eingetragene Verfahren bedeuteten nicht, dass auch eine Verhandlung oder ein Prozess begonnen habe, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Zahlen zu laufenden Verfahren lagen nicht vor.

Gestiegene Flüchtlingszahlen

Die Dauer der Verfahren an den Gerichten im Freistaat ist im Vergleich zu den Vorjahren etwa gleich geblieben. Trotz der Mehrbelastung, unter anderem durch gestiegene Flüchtlingszahlen, hätten sich die Verfahren nicht länger hingezogen, hieß es aus dem Justizministerium.

Am schnellsten gingen im vergangenen Jahr Revisionsverfahren an den Oberlandesgerichten (OLG). Das Urteil fiel durchschnittlich nach 1,4 Monaten. Für Familiensachen dauerte es am OLG im Schnitt 3,2 Monate bis zum Urteil. Mit 17,9 Monaten Verfahrensdauer brauchten die Richter an den drei Oberlandesgerichten für Strafsachen in erster Instanz am längsten, bis sie ein Urteil fällten. Das waren rund acht Monate mehr als noch 2016.

In Bayern gibt es drei Oberlandesgerichte mit Sitz in München, Nürnberg und Bamberg. Dazu kommen 22 Landgerichte und 73 Amtsgerichte.

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