Bayerns Polizei hortet Millionen Bürgerdaten

22.3.2013, 16:54 Uhr
Bayerns Polizei hortet Millionen Bürgerdaten

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Die bayerische Polizei hat nach Angaben der Grünen die Daten von 1,7 Millionen Bürgern in ihren Kriminalakten gespeichert. Im "Kriminalaktennachweis" (KAN-Datei) seien auch freigesprochene Angeklagte und andere Menschen aufgelistet, die einmal verdächtigt wurden, eine Straftat begangen zu haben, kritisierte die Landtagsabgeordnete Susanna Tausendfreund am Freitag. "Eine Vielzahl der Personen, über die Einträge in der KAN-Datei gespeichert sind, wird damit stigmatisiert und läuft Gefahr, bei möglichen Konflikten mit Behörden vorverurteilt zu werden."

Die Zahl von 1,7 Millionen Daten habe das Innenministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen genannt. Deutschlandweit würden bis zu 4,7 Millionen Kriminalakten geführt - demnach sei mehr als jede dritte Akte eine bayerische. Das Innenministerium äußerte sich zunächst nicht dazu.

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