Millionen-Betrug: 3000 Lkw-Ladungen Bier in England verkauft

27.6.2016, 14:42 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Hof hat in gleich zwei großen Wirtschaftsstrafverfahren Anklage erhoben. Im erstn Fall sollen drei Männer als Mitglieder einer Bande mitgeholfen haben, Biersteuer im europäischen Ausland zu hinterziehen – mit einem steuerrechtlich relevanten Gesamtschaden von 31,6 Millionen Euro.

Die Staatsanwaltschaft argumentiert, das Trio habe die wesentlich höhere britische Biersteuer umgehen wollen. Dazu hätten sie so getan, als seien 3000 Lastwagen-Ladungen Bier von Frankreich, Belgien und Luxemburg nach Deutschland exportiert worden. Tatsächlich aber sei das Bier zwischen August 2014 und November 2015 nach Großbritannien auf den dortigen Schwarzmarkt gebracht worden.

In dem zweiten Fall sollen zwei Beschuldigte einen Schaden von knapp 5,4 Millionen Euro angerichtet haben, indem sie Anleger austricksten. Deren Geld sollte demnach über eine von den beiden gegründete Aktiengesellschaft vor allem in den USA investiert werden. Die mutmaßlichen Betrüger sollen die Anleger in mehr als 300 Fällen über die Art, Gewinnchancen und Sicherheit der Geldanlagen getäuscht haben. Zudem seien an die jeweiligen Vermittler der Anleihen zu Unrecht Provisionen in Höhe von über zwei Millionen Euro gezahlt worden. Deshalb wirft die Staatsanwaltschaft den Männern auch Untreue vor.