Blinddarm: Uniklinik Erlangen siegt im NZ-Klinikcheck

20.5.2017, 06:00 Uhr
Blinddarm-OP im Nürnberger Nordklinikum: Unter den 27 verglichenen Krankenhäusern erreichten das Universitätsklinikum Erlangen, das Klinikum Neumarkt und das Klinikum Fürth die ersten drei Plätze.

© Michael Matejka Blinddarm-OP im Nürnberger Nordklinikum: Unter den 27 verglichenen Krankenhäusern erreichten das Universitätsklinikum Erlangen, das Klinikum Neumarkt und das Klinikum Fürth die ersten drei Plätze.

Die erste Folge befasst sich mit der Behandlung von Blinddarmentzündungen. Fast jeder zehnte Mensch in Westeuropa ist davon einmal im Leben betroffen. Unter den 27 verglichenen Krankenhäusern erreichten hier das Universitätsklinikum Erlangen, das Klinikum Neumarkt und das Klinikum Fürth die ersten drei Plätze. In der Spitzengruppe folgen außerdem Nürnberg Klinikum Nord und Süd, das St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg und die Steigerwaldklinik in Burgebrach.

Der entzündete Wurmfortsatz des Blinddarms trifft vor allem junge und alte Menschen unter 20 oder über 70 Jahre. Nicht immer muss er herausoperiert werden, manchmal genügen auch eine Antibiotika-Behandlung und Kühlung. Wenn die Chirurgen eingreifen müssen, ist es besonders wichtig, dass das Gewebe nicht reißt und schädliche Flüssigkeiten in den Bauchraum laufen.

Blinddarm: Uniklinik Erlangen siegt im NZ-Klinikcheck

© NZ-Infografik

Neben medizinischen Kriterien beruht der Klinikcheck auch auf Patientenumfragen zur Zufriedenheit. In der Printausgabe der Nürnberger Zeitung gibt der Chefarzt der Erlanger Chirurgie Früherkennungstipps für Patienten und erklärt, worauf es bei der Behandlung ankommt. 200 Blinddarm-OPs führen die Ärzte am Uniklinikum jedes Jahr durch.    

"Ziel unseres Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region insgesamt anzuheben", erklärt Prof. Martin Emmert, der verantwortliche Wissenschaftler am Nürnberger Lehrstuhl für Versorgungsmanagement. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten.

Unterschiede je nach Fachgebiet

Im NZ-Klinikcheck schneiden die Kandidaten bei den betrachteten Behandlungsarten ganz unterschiedlich ab. Große, kleine oder spezialisierte Häuser können im Wechsel punkten. Für Emmert ist das ein wichtiges Ergebnis: "Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass man sich nicht nur generell über ein Krankenhaus informieren sollte, sondern dass es deutliche Unterschiede je nach Fachgebiet geben kann."

Von Häusern in der weniger guten Kategorie 3 ist keineswegs allgemein abzuraten. Für ihre schlechteren Ergebnisse im regionalen Vergleich sind teilweise geringe Unterschiede ausschlaggebend. Obwohl das Ranking zur Krankenhauswahl beitragen könne, dürfe es nicht die einzige Informationsquelle sein, rät Martin Emmert. "Es ist natürlich weiterhin wichtig, dass Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen und gemeinsam entscheiden."

Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck hier.

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