Blitze, Brände, Baumschäden: So hat das Gewitter gewütet

8.7.2015, 18:28 Uhr
Heftige Unwetter zogen in der Nacht auf Mittwoch über die Region hinweg.

© News5 Heftige Unwetter zogen in der Nacht auf Mittwoch über die Region hinweg.

Ein Blitz, ein lautes Donnern und dann ein Regenguss: Gegen 22.15 Uhr starteten in Nürnberg die angekündigten Gewitter. Damit endet die Hitze der letzten Tage, denn mit den Unwettern kam zumindest ein bisschen Abkühlung nach Franken.

Zahlreiche Nutzer schickten uns über Facebook ihre Aufnahmen von den Gewittern und Schauern in der Region.

Im Großen und Ganzen blieb Nürnberg von größeren Schäden verschont. In der Baststraße ist eine Linde auf ein Gebäude gekracht, die Straße zwischen Buchenbühl und Kalchreuth musste wegen umgeknickter Bäume gesperrt werden. Die Feuerwehr rückte im Stadtgebiet über 40 Mal aus, in den meisten Fällen wegen abgeknickter Äste und Bäume. Überschwemmungen gab es ersten Informationen nach keine.

Im Nürnberger Land fiel zwischen 0.30 Uhr und 1 Uhr in 16 Orten der Strom aus, unter anderem in Lauf, Rückersdorf, Reichenschwand, Diepersdorf,
Renzenhof, Ottensoos und Teilen von Leinburg.

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zerstörte das Gewitter in der Nacht ein Zeltlager, zwei Menschen wurden verletzt, 50 Menschen wurden evakuiert. Am Morgen danach bot sich ein Bild der Verwüstung.

In Niederbayern zählte die Polizei zwischen 22 Uhr und 5 Uhr 120 Notrufe, 68 Mal rückten Einsatzkräfte aus. Bäume seien umgefallen und hätten Straßen und Schienen blockiert. In Zwiesel (Landkreis Regen) kümmere sich die Deutsche Bahn um die Räumung einer Strecke, hieß es. Im oberfränkischen Landkreis Hof prallte ein Auto gegen einen umgestürzten Baum. Einer der Insassen wurde schwer, die anderen drei leicht verletzt.

In der Zeit von 22.30 bis 1.30 Uhr wurden auch in der Einsatzzentrale Oberpfalz in Regensburg rund 30 witterungsbedingte Einsätze registriert.  Der Großteil der Einsätze betraf umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten. Im Stadtgebiet Regensburg stürzten drei Bäume auf geparkte Fahrzeuge und beschädigten diese teils erheblich. Das gleiche Schicksal ereilte einen Pkw-Fahrer im Landkreis Regensburg auf der B 15 bei Schierling, als ein umstürzender Baum seinen Pkw traf. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand.

In Schondra im Landkreis Bad Kissingen hat während eines Unwetters ein Blitzeinschlag einen Schwelbrand in einem Rohbau verursacht. Das Feuer breitete sich unbemerkt aus und zerstörte das ganze Haus.

Ein Blitz zerstörte in Saal an der Donau (Landkreis Kelheim) mehrere Fenster eines Hauses. In Buchloe (Landkreis Ostallgäu) schlug ein Blitz in den Schornstein eines Hauses ein und zerstörte die Hauselektrik. Die Familie kam bei Bekannten unter. Eine Scheune brannte in Wiedergeltingen (Landkreis Unterallgäu) nach einem Blitzeinschlag komplett ab. Weil auch landwirtschaftliche Geräte darin lagerten, wird der Schaden auf 100.000 Euro geschätzt. Auch in der Oberpfalz tobten Unwetter, richteten der Polizei zufolge aber geringe Schäden an.

Sturm wütete auch in anderen Bundesländern

Im rheinland-pfälzischen Framersheim riss ein Sturm die Dächer mancher Gebäude halb oder ganz weg, wie Oberbürgermeister Ulrich Armbrüster berichtete. Er schätzte den Gesamtschaden auf acht bis zehn Millionen Euro. Wegen der Unwetter gab es erneut auch Verzögerungen im Bahn- und Luftverkehr.

Es könnte ein Tornado gewesen sein, der über der Kleinstadt wütete - zumindest die Polizei sprach von einer Windhose, die sich gegen 18.12 Uhr durch Framersheim und Gau-Odernheim in Richtung Hillesheim bewegte.

Ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wollte zunächst nicht bestätigen, dass es sich um einen Tornado handelte. Die Bedingungen für Tornados seien am Dienstag ziemlich schlecht gewesen, sagte er. "Das deutet für uns eher auf eine Fallböe hin, auf eine ziemlich starke Gewitterböe."

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