Bund Naturschutz lehnt unterirdische Stromtrassen ab

10.8.2016, 18:25 Uhr
BN-Vorsitzender Hubert Weiger zeigt sich kritisch.

© dpa BN-Vorsitzender Hubert Weiger zeigt sich kritisch.

Der Bund Naturschutz macht erneut gegen die beiden geplanten Höchstspannungsleitungen aus dem Norden nach Bayern mobil - auch wenn die Trassen nun in weiten Teilen unter der Erde verlaufen sollen. "Engagierter Klimaschutz und sofortiger Atomausstieg sind wichtiger denn je", erklärte der BN-Vorsitzende Hubert Weiger am Mittwoch in München und betonte: "Dafür benötigen wir keine Stromautobahnen, sondern mehr Energiesparen, mehr Energieeffizienz und den naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern."

Eine "zentralistische Netzausbauplanung" mit neuen Übertragungsnetzen sei der falsche Weg. Es brauche eine dezentrale Energiewende - mit Windenergie- und Photovoltaikanlagen an den richtigen Standorten und mit dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung.

Die beiden geplanten Trassen - Südlink und Süd-Ost - seien für die nationale Energiewende nicht nötig, sagte Weiger. Er warnte vielmehr davor, dass Billigstrom, der über diese Trassen nach Bayern kommen könnte, die regionale Energiewende vor Ort gefährden werde.

Die Staatsregierung hatte zuletzt angekündigt, dass die neue Trassenplanung für die Höchstspannungsleitungen im Herbst vorliegen soll. Die bisherigen Pläne waren nach jahrelangem Gezerre im vergangenen Jahr über den Haufen geworfen worden. CSU-Chef Horst Seehofer war es zwar nicht gelungen, eine oder beide Trassen gänzlich zu kippen, doch sollen diese nun über weite Strecken unterirdisch verlegt werden.

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