Bundesamt für Migration: Brauchen Willkommenskultur

18.5.2011, 08:06 Uhr
Bundesamt für Migration: Brauchen Willkommenskultur

© dpa

„Wenn wir Zuwanderung wollen, dann müssen wir eine Kultur aufbauen, mit der wir den Menschen auch den Eindruck vermitteln, dass sie hier gewollt sind. Andernfalls müssen wir uns nicht wundern, wenn sich der Fachkräftezustrom in Grenzen hält, die unserer Wirtschaft nicht sehr förderlich sind.“ Deutschland stehe im Wettbewerb mit Nachbarländern, sei aber in der Wahrnehmung auswanderungswilliger Arbeitskräfte im Ausland nur mittelmäßig attraktiv, berichtete Schmidt.

Bei den „Nürnberger Tagen für Integration“, die an diesem Donnerstag beginnen, beraten Experten deshalb Schritte hin zu einer breiteren Öffnung der Gesellschaft. Die zentrale Frage lautet nach Angaben Schmidts: „Wie kann ich erreichen, dass Zuwanderer auf breitere Akzeptanz stoßen?“ Das gelte sowohl für Neuankömmlinge als auch für die schon hier lebenden Migranten. „Wir alle kennen Einzelfälle, wo jemand nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, weil der Name einen fremden Klang hat“, schilderte Schmidt.

Dabei könne jede Organisation in Deutschland – ob Verein oder Firma – von den Kompetenzen der 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund profitieren. „Wir sind als Gesellschaft in Zukunft nur dann erfolgreich, wenn wir diese unterschiedlichen Lebensformen, die unterschiedlichen kulturellen Identitäten, auch die unterschiedlichen Religionen akzeptieren, sie als Teil der Gesellschaft aufnehmen, uns dadurch weiterentwickeln und vorankommen“, betonte Schmidt.

Dafür müssten sich beide Seiten – Einheimische wie Zuwanderer - aufeinander zu bewegen, Vorurteile aufgeben und in Kontakt kommen. Vor allem die Einwanderer der ersten Generation lebten häufig in einem abgeschlossenen Umfeld, sagte Schmidt. „Die zweite, dritte, mittlerweile sogar vierte Generation ist in der Bundesrepublik ganz anders angekommen. In der jüngeren Generation gibt es zwar auch Probleme, das Phänomen der Parallelgesellschaft besteht aber wesentlich seltener.“

2 Kommentare