CSU-Koalition mit AfD? Unmut über Erlanger Initiative wächst

28.8.2018, 05:16 Uhr
Ist eine Allianz zwischen AfD und CSU denkbar? Einige Mitglieder der Christsozialen können sich das vorstellen.

© dpa Ist eine Allianz zwischen AfD und CSU denkbar? Einige Mitglieder der Christsozialen können sich das vorstellen.

"Die Behauptung, wir hätten uns aufgelöst oder wären aufgelöst worden, ist gelogen", schreibt der Erlanger CSU-Stadtrat Stefan Rohmer. "Wir existieren und erfreuen uns immer mehr Mitgliedern." Der Zusammenschluss dementiert damit Angaben des "Konservativen Aufbruchs" (KA) in Bayern. Dazu meinen die Verantwortlichen um den Erlanger Stadtrat Stefan Rohmer, bei ihrem Netzwerk handele es sich nicht um einen legitimierten Arbeitskreis innerhalb der CSU, sondern lediglich um eine Mitgliederbasisbewegung.

CSU-Koalition mit AfD? Unmut über Erlanger Initiative wächst

© Foto: Kurt Fuchs

"Auch wenn sich der Landesvorstand des KA derzeit vom KA Mfr. distanziert, muss hier ebenfalls klargestellt werden, dass der KA Mfr. keinesfalls aufgelöst worden ist, da diese Bewegung mit einem nicht eingetragenen Verein zu vergleichen ist und somit nicht einfach durch Parteiorgane der CSU aufgelöst werden kann."


Allianz mit der AfD? Erlanger CSU-Politiker preschen vor


Der KA Mittelfranken verstehe sich also als konservatives und wirtschaftsliberales Netzwerk. Auf der Facebook-Seite des "Konservativen Aufbruchs Mittelfranken" wird auch eine Nähe zur AfD deutlich. Die Christsozialen greifen die selben Themen wie die Rechtspopulisten auf. Als politischer Gegner sind die Grünen ausgemacht, denen sie Versagen in der Migrationspolitik vorwerfen.

"Distanzieren uns von Äußerungen" 

In der Erlanger CSU wächst derweil der Unmut über Rohmer. Innenminister Joachim Herrmann hatte sich bereits in ungewohnter Schärfe von einer Zusammenarbeit mit der AfD distanziert.

Der CSU-Stadtrat, der in der Erlanger Ratsrunde das Geschehen eher schweigend aus den hinteren Reihen verfolgt, eckt kräftig an. Kann er in der Partei bleiben? "Wir distanzieren uns klar von den Äußerungen von Stefan Rohmer", sagen Kreisvorsitzende Alexandra Wunderlich und der CSU-Fraktionsvorsitzende Jörg Volleth.

Mitten im Wahlkampf wollen die Christsozialen das Thema aber eher kleinhalten: "Diese Einzelmeinung hält eine starke Volkspartei aus", heißt es in Erlangen selbstbewusst.

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