"Das Digitale ist in den Unterricht eingebunden"

18.1.2019, 18:15 Uhr

© Foto: privat

Noch gilt das Verbot der Handybenutzung an den meisten Schulen. Wenn es nach Wendy Vogl Riggioni geht, dürfte sich das bald ändern. Die 15-jährige Landesschülersprecherin aus Walkersbrunn setzt sich für die Digitalisierung an Schulen ein und dazu gehört auch das Arbeiten mit Handys. Dass dies funktioniert, zeigen die Projektschulen, zu der auch Wendys Schule, die Mittelschule in Neunkirchen, gehört.

"Wir arbeiten mehr mit Handys und haben auch eine WhatsApp-Gruppe", erklärt Wendy die neue Art des Lernens und der Gruppenarbeit im Unterricht. An ihrer alten Schule wurden per Tageslichtprojektor Bilder und Infos an die Wand geworfen. "Hier in Neunkirchen arbeiten wir mit Whiteboards, Beamer und Übertragungskameras", sagt Wendy. "Das Digitale ist im Unterricht eingebunden."

Lehrer lernen von den Schülern

Das Handy ist während des Unterrichts aus, kann aber in der zweiten Pause privat benutzt werden. Mit festen Regeln: "Es dürfen keine Fotos gemacht werden, wenn der andere das nicht möchte, es dürfen keine Videos aufgenommen werden", erklärt die Schülersprecherin. Schließlich wolle man den Eltern manchmal schlicht mitteilen, dass der Unterricht früher ende.

"Wir bringen auch die Lehrer auf den neuesten Stand", betont Vogl Riggioni. So könne mancher Lehrer von den Schülern lernen, wie Handy und PC effizient genutzt werden können. Deshalb will sich die Walkersbrunnerin auch im Landesschülerrat, der aus zwölf Landesschülersprechern aller Schularten besteht, für die Digitalisierung einsetzen. Dazu gehört zunächst freies WLAN für die Projektschulen.

"Ich will etwas ändern", sagt sie Mittelschülerin, die sich gerne ehrenamtlich engagiert. "Alle Ämter habe ich aus reiner Freude gemacht" – die schulischen wie auch die privaten Ehrenämter.

"Alle Ämter aus reiner Freude gemacht"

Die Jugendliche hat drei ältere Schwestern und liebt Tiere, vor allem ihre beiden kleinen Hunde. Eine berufliche Laufbahn bei der Hundestaffel der Polizei ist deshalb momentan ihr beruflicher Favorit. Doch erst, wenn sie den M-Zug an der Mittelschule abgeschlossen hat. Bis dahin gilt es, sich für die Schüler aus dem Kreis Forchheim starkzumachen. Dass es keine bundeseinheitliche Schulbildung gibt, ist dabei ebenso Thema.

Was die Unterrichtsgestaltung anbelangt, hat Wendy Vogl Riggioni auch einen persönlichen Wunsch: "Ich finde schade, dass politische Themen nicht angesprochen werden." Warum zum Beispiel der Jemen ein Kriegsgebiet ist, wisse kaum jemand – ihre Mitschüler aber schon, denn sie hat ein Referat dazu vorbereitet. Mit den neuen Medien. Das Thema eben, das für die Landesschülersprecher ganz oben auf der Agenda steht.

 

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