Das tun Thermen aus der Region gegen blockierte Liegen

24.1.2019, 05:37 Uhr
Wer eine Liege zu lange belegt, findet bei seiner Rückkehr diesen Zettel vor. Sein Badetuch wurde in einem Korb deponiert.

© Altmühltherme Treuchtlingen Wer eine Liege zu lange belegt, findet bei seiner Rückkehr diesen Zettel vor. Sein Badetuch wurde in einem Korb deponiert.

Im Königsbad in Forchheim werden seit etwa eineinhalb Jahren bei Hochbetrieb im Winter Handtücher auf Liegen im Saunabereich entfernt. "Wir führen stündlich Kontrollen durch, wenn der Aufguss beginnt", sagt Peter Lutz, Mitarbeiter des Königsbad-Marketings. Dann werden die rund 40 Liegen im Innensauna-Bereich von Handtüchern und Taschen befreit. "Die Handtücher kommen aus hygienischen Gründen in eine Plastiktüte, die Taschen stellen wir neben die Liegen."

Trotz entsprechender Hinweise in der Haus- und Badeordnung komme es immer wieder vor, dass Besucher außen und innen Liegen doppelt belegen, weiß Lutz. Im Sommer sei genügend frei, aber in Hochzeiten im Winter und an Wochenenden sei das nicht hinnehmbar. "Wenn eine Familie mit zwei Kindern sechs Liegen belegt oder eine Insel baut, greifen wir vermittelnd ein", sagt Lutz. Auch wenn Besucher sich beschwerten, dass sie keinen Platz finden. "Da gibt es schon mal Gemeckere, aber das ist eigentlich schnell geklärt."

"Überwiegend positives Feedback"

Ähnlich wie in Forchheim reagiert inzwischen die Franken-Therme in Bad Windsheim seit einigen Wochen auf Liegen-Blockierer. In einigen Bereichen werden die Handtücher einfach abgeräumt. "Bisher haben wir überwiegend positives Feedback dafür bekommen", sagt Kurdirektor Mike Bernasco. Auch im Saunabereich wird so verfahren.

Problemlos, so die Beobachtungen, läuft es im Juramare in Gunzenhausen. Dort reicht offenbar schon der Hinweis, dass Liegen nicht blockiert werden dürfen.

Im Palm Beach in Stein wiederum erlebt man immer wieder Unmut. Dort haben Ruhebedürftige das Recht, blockierte Liegen freizuräumen. Allerdings müssen sie die Habe des Vorgängers ordentlich zur Seite legen. Und das sorgt gelegentlich für unschöne Wortgefechte. 500 Liegen gibt es in dem Freizeitbad, doch offenbar ist das noch zu wenig. "Morgens um neun Uhr legen die ersten Gäste ihre Handtücher darauf und sind danach oft im ganzen Bad unterwegs", berichtet Prokuristin Stefanie Klötzel. Das müsse alles nicht sein, denn überall seien Hinweise zu finden, dass das Reservieren verboten ist.

Ein Korb für Liegen-Beleger

Im Zirndorfer Bibertbad gibt es ebenfalls ab und an Ärger. Das städtische Bad bietet seinen Gästen 30 Liegen, in der Sauna sind es rund 60. Immer mal wieder müssten die Bademeister Streit um die Reservierungen schlichten, berichtet Badchef Frank Hatzel. Zwar fordert die Zirndorfer Einrichtung zur gegenseitigen Rücksichtnahme auf, aber das Reservieren sei eben "typisch deutsch", meint Hatzel fast schon resigniert.


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Auch im Herzogenauracher Freizeitbad Atlantis sind Schilder mit "Bitte keine Liegen reservieren" aufgehängt, doch radikale Methoden will man dort nicht anwenden. "Es kommt ja auch auf die Umstände an", erklärt Leiter Patrick Geiger. Zu einer Zeit, wo ohnehin genügend Plätze frei sind, wird der Gast ruhig mal ein Handtuch liegen lassen dürfen. Zu publikumsstarken Zeiten "appellieren wir an den gesunden Menschenverstand".

In der Treuchtlinger Altmühltherme ist die zeitweilige Belegung von Liegen in normal belegten Zeiten ebenfalls kein Thema. "Das wollen wir ja auch, dass sich der Gast etwas einrichtet und wohlfühlt", erklärt Leiter Ulrich Schumann. Bei Vollbetrieb gebe es aber Probleme. Wenn die Mitarbeiter erkennen, dass Gäste verzweifelt auf Platzsuche sind, werden besetzte Liegen im Beisein der suchenden Badegäste geräumt. Die Handtücher und anderen "Platzhalter" landen dann in speziellen Körben die samt einem Hinweis-Zettel entweder neben der geräumten Liege platziert oder beim Schwimmmeister deponiert werden.

Mit Knigge gegen die blockierten Liegen

In der Fackelmann-Therme in Hersbruck sorgen vor allem im Sauna-Bereich mit Handtüchern blockierte Liegen für Ärger. Marketingreferentin Mariethérèse Lücke gestaltet deshalb gerade einen "Sauna-Knigge", der bald jedem Besucher in die Hand gedrückt werden soll.

 

Das Fürthermare in Fürth wiederum hat inzwischen zusätzliche Stühle aufgestellt, um das Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen. Wenn das Bad mit 900 Besuchern so richtig voll ist, dann wird das Angebot dennoch knapp. In der Sauna werden die Gäste deshalb aufgefordert, nach jeder Entspannungsphase ihr Handtuch und weiteres Zubehör in eigens dafür vorhandenen Ablagen zu deponieren. Eine Regel, an die sich die meisten halten. Und wenn nicht? Dann faltet der Bademeister das Handtuch und macht den Platz frei.

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