Der Bahnübergang wurde zur Todesfalle

23.5.2014, 06:06 Uhr
Der Bahnübergang wurde zur Todesfalle

© Thomas Scherer

Einige Meter abseits stand der Motorblock des Lastwagens — durch die Wucht des Aufpralls herausgerissen. Dieser „war so laut, ich dachte, es wäre eine Bombe explodiert“, sagt eine Anwohnerin.

Nach Angaben der Polizei hatte der Lkw-Fahrer möglicherweise Probleme mit der Kurve, die zum Bahnübergang führt, und musste auf den Gleisen rangieren. Schleifspuren auf dem Asphalt deuteten zudem daraufhin, dass er mit dem Heck aufgesetzt hatte. Beim Rangieren bemerkte der Mann offenbar nicht, dass sich die Schranken schlossen.

Die Lokomotive, die mit angeblich rund 130 Stundenkilometern von Nürnberg kommend um die Kurve beim S-Bahn-Haltepunkt Oberasbach bog, konnte nicht mehr bremsen, riss die Sattelzugmaschine vom Rest des Autotransporters und schleifte sie etliche Meter mit. Zwei Pkw wurden herabgeschleudert, die 87 Tonnen schwere Lok sprang mit drei Achsen aus dem Gleis, kam aber erst nach 200 Metern zum Stehen. Der 56-jährige Lkw-Fahrer überlebte den Zusammenstoß nicht. Die Lokführer — ein Lehrer und ein Auszubildender auf Schulungsfahrt — erlitten einen Schock.

Wegen der Vollsperrung auf der Strecke Nürnberg-Ansbach setzte die Bahn Ersatzbusse ein. Regionalexpress und Intercity wurden über Treuchtlingen umgeleitet. Sollte es über Nacht gelungen sein, die Lok zu bergen, könnte im Lauf des heutigen Tages das Gegengleis wieder freigegeben werden — allerdings nur dann, wenn sich herausstellt, dass es unbeschädigt ist. Beide Gleise werden frühestens am kommenden Montag wieder zur Verfügung stehen, heißt es.

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