Der Fall Gustl Mollath wird verfilmt

3.3.2015, 07:49 Uhr
Gustl Mollath vor dem Bezirkskrankenhaus in Bayreuth

© David Ebener/dpa Gustl Mollath vor dem Bezirkskrankenhaus in Bayreuth

Im Mittelpunkt der Produktion wird laut dem Magazin Der Spiegel Mollaths letzter Verteidiger Gerhard Strate stehen. Dessen Buch mit dem Titel „Der Fall Mollath“, das der Hamburger Strafverteidiger jüngst veröffentlichte, soll dabei als Grundlage dienen. Die Produktionsfirma Ufa Fiction hat die Rechte an dem Werk erworben.

Hauptfigur des Doku-Dramas soll demnach auch Strate selbst sein, dessen „anwaltschaftliche Leistung“ Produzent Nico Hofmann würdigen möchte. Seine Wunschbesetzung für die Hauptrolle des Gerhard Strate ist Axel Milberg ("Borowski"). Einen Termin für die Ausstrahlung gibt es noch nicht.

Der Fall Mollath löste einen der spektakulärsten Prozesse der vergangenen Jahre aus. Der heute 58-Jährige war sieben Jahre lang zu Unrecht in der Psychiatrie eingesperrt. Zu diesem Urteil kam im vergangenen Jahr das Landgericht Regensburg in einem Wiederaufnahmeverfahren, das ein Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth aus dem Jahre 2006 aufhob.

Das Regensburger Gericht sah es allerdings als erwiesen an, dass Gustl Mollath 2001 seine damalige Frau misshandelt hatte. In der Verhandlung im vergangenen Jahr waren Mollath und Strate im Streit um die richtige Strategie mehrfach heftig aneinander geraten. Wie der Spiegel schreibt, werde der Nürnberger bei der Fernseh-Produktion nicht mitwirken. Sein früherer Anwalt sei als Berater eingebunden.

„Der Film soll dokumentieren, wie die fatale Komplizenschaft von Justiz und Psychiatrie zur Entrechtung von Menschen führen kann“, sagte Strate. Das Drehbuch wird von Raymond Ley („Meine Tochter Anne Frank“) geschrieben, er führt auch Regie.

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