Der Windkraftausbau in Bayern steht nahezu still

13.7.2018, 08:14 Uhr
Während im letzten Jahr noch knapp über Hundert Windanlagen in Betrieb gingen, waren es in diesem Jahr erst acht.

© dpa Während im letzten Jahr noch knapp über Hundert Windanlagen in Betrieb gingen, waren es in diesem Jahr erst acht.

Die Zahl der Genehmigungsanträge für neue Windräder wird heuer voraussichtlich etwas steigen, ist jedoch weit von früheren Zahlen entfernt. Im ersten Quartal wurde demnach kein einziges Windrad neu genehmigt, 2017 waren es bayernweit sieben. Zum Vergleich: 2014 waren 244 neue Anlagen genehmigt worden.

"Die Windkraft in Bayern ist nach ihren Blütejahren bis 2013 nun endgültig tot", sagte der Grünen-Energieexperte Martin Stümpfig. Er macht dafür hauptsächlich die verschärften Abstandsregeln verantwortlich, die CSU-Chef Horst Seehofer 2014 durchgesetzt hatte. Seither muss der Mindestabstand eines Windrads zur nächsten Wohnsiedlung mindestens das Zehnfache der Bauhöhe betragen, im Fachjargon 10H-Regelung genannt. Bei einer Rotorhöhe von 200 Meter sind das zwei Kilometer.

Außerdem hat der Bund die Subventionen für erneuerbare Energien gesenkt und auf Ausschreibungen umgestellt, früher gab es Pauschalzahlungen. "Mit der unsinnigen 10H-Regelung hat die CSU die Windkraft in Bayern waidwund geschossen", sagte Stümpfig dazu. "Das Ausschreibungsmodell der Groko im Bund hat ihr dann noch den Fangschuss gegeben."

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