Die unendliche Geschichte: Dokumentation über Mollath läuft

10.7.2015, 13:56 Uhr
Die unendliche Geschichte: Dokumentation über Mollath läuft

© PR / Verleih: Zorro

Die zwei Regisseurinnen Leonie Stade und Annika Blendl sind Mollath während ihrer zweijährigen Dreharbeiten so nah wie kaum jemand zuvor gekommen. Deshalb schwingt bei dem Aufeinandertreffen am Donnerstag bei der Premiere im Cinnecittà wohl auch echte Freude mit, als sich das Trio wiedersieht. Sie reden lieber erst mal in Ruhe – so wie man das unter Freunden  macht – und lassen die Medienleute warten.

Mollath selbst hat das Porträt über sich bisher nur einmal richtig gesehen, meint er. Und wie fällt  sein Urteil aus? „Ich würde mir wünschen, dass der Film mehr den Blick auf das System wirft.“ Und weniger auf seine Person. „Denn das ist das, was mir sehr nah geht“, sagt der Nürnberger mit fester Stimme. Deshalb „freue ich mich auch immer, wenn jemand auf die Spur der Wahrheit kommt“.

Die Idee zum Film hatten die zwei Studentinnen der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film selbst. Sie fanden den Fall interessant, der damals noch frisch durch die Presse ging und für einen „Aufschrei in der Bevölkerung“ sorgte. Sie schrieben Mollath zunächst Briefe in die geschlossene Psychiatrie, als dieser dort noch einsaß. Anschließend folgten Telefonate. „Er hat nur uns so nah zu der Zeit rangelassen. Es war einfach toll, dass er uns so vertraut hat.“

Das Ziel, das die jungen Frauen mit der Doku verfolgen? „Sie zeigt, wie schwierig es ist, einen psychologischen Zustand festzumachen“, erklärt Leonie Stade.  Was manche als Kritikpunkt sehen, verstehen die Regisseurinnen wiederum als eine Stärke des Film - dass dem Publikum keine Meinung vorgegeben wird.

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