Bayerische Spielbanken machen weiter Miese

6.2.2015, 16:55 Uhr
Bayerische Spielbanken machen weiter Miese

© nn

Nachdem der sogenannte Brut­tospielertrag 2013 erstmals seit Jahren wieder gestiegen war, ging es im vorigen Jahr bereits wieder bergab: Der Betrag sei 2014 um rund 4,6 Prozent gesunken, be­richtete Finanzstaatssekretär Jo­hannes Hintersberger (CSU) im Haushaltsausschuss des Land­tags.

Nach Angaben von Oliver Fisch, Sprecher der staatlichen Lotterieverwaltung in München, lagen die Einnahmen im vergange­nen Jahr bei rund 62,2 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 4,6 Prozent. Ein Hoffnungsschim­mer ist die konstant gebliebene Zahl der Gäste: Auch 2014 saß bei über 700.000 Casino-Besuchern das Geld locker.

Im Gegensatz zu anderen Betei­ligungen hat der Freistaat seit Jah­ren wenig Freunde an seinen neun Spielbanken. In der Vergangen­heit waren die Erträge teils dra­matisch eingebrochen. Nach mageren Jahren schien 2013 eine positive Trendwende erkennbar zu sein: Erstmals legten die Spiel­banken zusammengenommen im Umsatz um über neun Prozent zu und erzielten einen Bruttospieler­trag von 65 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2006 waren es noch 128 Millionen.

Spielhallen als Konkurrenz

Die Gründe für die teils hefti­gen Einbrüche sind unterschied­lich. Den „Boom an gewerblichen Spielhallen“ und das Online-Glücksspiel nannte Fisch als die Hauptfaktoren für die negative Entwicklung. Es gibt zwischen 4000 und 5000 illegale Glückspiel­seiten im Internet, so Fisch. Aber auch das Rauchverbot mache den staatlichen Spielbanken weiter­hin zu schaffen.

Für das Geschäftsjahr 2014 kamen zwei weitere Faktoren hin­zu: Die Fußball-WM in Brasilien hat den bayerischen Casinos nicht gerade in die Karten gespielt, sagt der Lotto-Bayern-Sprecher. Zudem habe sich eine höhere Anzahl an gesetzlich vor­gegebenen, spielfreien Tagen ungünstig ausgewirkt.

Auch die Spielbanken in der Region blieben von der Gesamtentwicklung nicht verschont. Feuchtwangen hat ein dickes Minus von 12,6 Prozent im Ver­gleich zum Vorjahr zu verzeich­nen und ist damit Spitzenreiter auf der Verliererseite, gefolgt von Bad Wiessee mit 10,7 Prozent weniger Ertrag. Zudem gingen die Besucherzahlen um knapp fünf Prozent zurück.

Anders die Situation in Bad Steben: Hier zockten fast fünf Prozent mehr Gäste als 2013. Finanziell brachte das jedoch kei­nen Nutzen. Auf rund 3,7 Prozent beläuft sich das Minus.

Keine Kommentare