Elterntaxi: Jedes fünfte Kind wird zur Schule gefahren

13.9.2018, 16:49 Uhr
Elterntaxi: Jedes fünfte Kind wird zur Schule gefahren

© Ralf Hirschberger/dpa

Weniger Kinder machen sich laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage unter Eltern mit dem Bus (17 Prozent) oder mit dem Fahrrad (10 Prozent) auf den Schulweg. Knapp die Hälfte der Grundschüler (43 Prozent) geht zu Fuß zum Unterricht, wie Forsa im Auftrag der Versicherung CosmosDirekt ermittelte.

Elterntaxis stehen in der Kritik. Der ADAC warnte, dass das Bewusstsein für Gefahrensituationen bei Kindern größer sei, die einen kurzen Schulweg allein laufen dürften. Außerdem gefährden Eltern oft durch regelwidriges Anhalten oder riskante Wendemanäver die Sicherheit anderer Schüler. Der ADAC spricht von "massiven Folgen". Doch der Trend, das sagen die Experten, lasse sich nicht umkehren. Deshalb spreche man sich für sogenannte Elterntaxi-Haltestellen aus. "Hier können Schüler gefahrlos ein- und aussteigen. Diese speziell ausgewiesenen Hol- und Bringzonen sollten etwa 250 Meter vom Schuleingang entfernt liegen und so den Verkehr unmittelbar vor der Schule entzerren."

Oft verunglücken Kinder im elterlichen Auto

Nach Angaben der Deutschen Verkehrswacht verunglücken Kinder am häufigsten im elterlichen Auto, nicht als Fußgänger auf dem Schulweg. Unter Psychologen gibt es die Kritik, dass Elterntaxis die Kinder passiv machten und sie in der eigenen Entwicklung behinderten.

Erst kürzlich warnte Winfried Hermann, Verkehrsminister in Baden-Würrtemberg, vor den Elterntaxis. "Kinder sollten zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen", sagte der Grünen-Politiker. Das fördere die Gesundheit, die eigenständige Mobilität der Schüler und helfe ihnen, als aktive Teilnehmer die Verkehrsregeln zu verinnerlichen.

7 Kommentare