Er ist zurück: Schäfer sollen sich auf den Wolf vorbereiten

Hilpoltstein - Er ist endgültig zurück im Freistaat: In den vergangenen fünf Monaten sind bayernweit acht Wölfe nachgewiesen worden. Was den Landesbund für Vogelschutz (LBV) freut, macht den Schäfern hingegen Sorgen.

"Er ist da und ist keine Ausnahmeerscheinung mehr, darüber freuen wir uns", sagt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer über die Rückkehr von Wölfen in Bayern. Gerade junge Männchen wandern sehr lange Strecken und können mittlerweile jederzeit und überall in Bayern auftauchen. Der Freistaat müsse sich deshalb auf die Rückkehr des Wolfes vorbereiten, so Schäffer.

Insbesondere die Schafhalter müssten unterstützt werden. Sie sollen die Vorsorgemaßnahmen dabei selbst treffen und die Tiere nachts in einem Stall oder einer elektrifizierten Koppel unterbringen. "Bei regelmäßiger Anwesenheit eines Wolfs, müssen den Schäfern aber endlich auch Beratung und Präventionsmöglichkeiten wie Elektrozäune finanziert werden", sagt LBV-Vorsitzender Schäffer.

Die Forderung einiger Politiker nach "wolfsfreien Zonen" nennt er illegal. Außerdem wären diese in der Praxis nicht umsetzbar. Unterstützung bekommt der LBV von der Bevölkerung. In einer Umfrage des Naturschutzbundes (NABU) gaben 80 Prozent der Befragten an, dass sie es erfreulich finden, dass der Wolf wieder Bestandteil der Landschaft in Deutschland ist.

Schäfer sollen den Schaden erstattet bekommen

Ein Ausgleichsfonds des LBV in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden soll den Schaden von Schäfern ausgleichen. Der LBV will außerdem enger mit Jagdverbänden zusammenarbeiten.

Im Nürnberger Land hat der Wolf im April bereits ein Schaf gerissen. Das Foto einer automatischen Kamera zur Wildtierbeobachtung lieferte damals den Beweis. Margot Röhricht verlor eines ihrer Schafe an den Wolf. Sie forderte, dass ein Jäger den Wolf zur Strecke bringe. "Ein Schaf leidet auch, wenn es gerissen wird. Das interessiert aber keinen", sagte sie.

Das Landesamt für Umwelt zeigt für derartige Forderungen von Schäfern jedoch kein Verständnis. Denn der Wolf ist ein streng geschütztes Wildtier, das nicht einfach abgeschossen werden kann.