10.000 Besucher bei Tag der offenen Tür der Feuerwehr

24.9.2017, 17:23 Uhr
Beim Tag der Offenen Tür der Erlanger Feuerwehr wurden spektakuläre Vorführen geboten.

© Klaus-Dieter Schreiter Beim Tag der Offenen Tür der Erlanger Feuerwehr wurden spektakuläre Vorführen geboten.

Einsätze auf der Autobahn mit dem Thema Rettungsgasse waren dieses Mal das Hauptthema, und dafür hatten das fast 100-köpfige Planungsteam aus hauptamtlichen Feuerwehrleuten und der Freiwilligen Feuerwehr eine Autobahn auf dem Hof aufgebaut. Gezeigt wurde, wie schwer es ist, sich zu einem Unfallort durchzukämpfen, wenn die Autos – dafür hatten sich die Retter Go-Karts ausgeliehen und die mit Erwachsenen Gästen besetzt – den Weg nicht frei machen. Das Unfallauto mit dem Verletzten darin konnte darum nur mit großer Verzögerung zerlegt und der "Verletzte" gerettet werden. Wenig später, als ein PKW auf der Autobahn im Vollbrand stand, funktionierte die Rettungsgasse besser. Die Go-Karts waren da mit jungen Gästen besetzt, die es verstanden hatten, dass man den Weg für die Retter frei machen muss.

Dieses hoch aktuelle Thema liegt den Feuerwehren sehr am Herzen, und die Polizei machte bei der Gelegenheit gleich deutlich, dass es bis zu 320 Euro Bußgeld teuer werden kann, wenn die Rettungsgasse blockiert wird. 
Gefahrgutunfälle passieren auf der Autobahn auch hin und wieder, und ein solcher Einsatz mit Chemieschutzanzügen wurde ebenfalls simuliert. Das Loch im Behälter, aus dem grüne Flüssigkeit sprudelte, wurde kurzerhand mit einem Stopfen verschlossen.

Zum Schluss zeigte die Feuerwehr noch eindrucksvoll, was im Haushalt alles passieren kann. Die Lehren daraus sind: Den Grill nicht mit Spiritus anzünden, keine glimmenden Zigaretten in den Mülleimer werfen, Vorsicht wenn Flammen auf Spraydosen treffen, und Fett nicht mit Wasser löschen. Weil so etwas nicht beachtet wurde, brannte hernach ein gesamtes Wohnzimmer lichterloh. Respektvoll wichen die Gäste wegen der großen Hitzeentwicklung zurück, während die Löschkräfte mit ihren Spezialanzügen sich in den Gefahrenbereich begaben.

Ganz zu Beginn des sechsstündigen Aktionstages, den Peter Stahlschmidt zusammen mit rund 100 Kameradinnen und Kameraden in monatelanger Kleinarbeit vorbereitet hatte, hatte Moderator Daniel Bösch auch die anderen Einsatzkleider der Feuerwehr vorgestellt. Zwischen den Aktionen konnten sich die Besucher bei THW, ASB, BRK und Polizei informieren, und allerhand Mitmachaktionen gab es auch. Die Feuerwehrköche um Andreas Färber sorgten für das leibliche Wohl der Gäste, und die Feuerwehrband "Die Schlauchhaspelbremser" für den guten Ton.

Über das große Engagement seiner Kräfte bei Vorbereitung und Durchführung des Tages der Offenen Tür war Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger voll des Lobes, hatten etliche seiner Spezialisten doch sogar ihren Urlaub dafür geopfert. Weidinger hofft, dass die eine oder andere spektakuläre Aktion zum Nachdenken angeregt und zu mehr Vorsicht Anlass gegeben hat. Weil die Feuerwehr immer Nachwuchs sucht wünscht er sich zudem, dass der eine oder andere der zahlreichen jugendlichen Gäste nun vielleicht sogar Mitglied wird in einer der Erlanger Jugendfeuerwehren.

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