17. September 1964: Neuer Talübergang nach Sieglitzhof

17.9.2014, 07:00 Uhr

Diese Überlegungen veranlassten jetzt den Grundstücks- und Bauausschuss, den Neubau der Sieglitzhofer Brücke, verbunden mit dem Ausbau der Fahrbahn zwischen der St. Markuskirche und der Langen Zeile, als vordringlich in das Programm einzusetzen. Mit den Bauarbeiten, für die vorerst 950 000 DM veranschlagt sind, wird im kommenden Frühjahr begonnen, sie werden sich etwa acht bis zehn Monate hinziehen.

Als erste Brücke im Stadtgebiet wird die Sieglitzhofer Brücke — ähnlich wie das Bauwerk über die Panzerstraße — aus Fertigteilen hergestellt. Dieses neue Verfahren ist nicht nur relativ billig, es verkürzt auch die Bauzeit entscheidend. Sind erst einmal die Fundamente betoniert, kann die Brücke in etwa sechs bis acht Wochen aufgestellt werden. Sie wird 30 Meter lang und erhält ein Eisengeländer. Bei den Vorarbeiten muss bis drei Meter Tiefe nicht tragfähiger Boden ausgeräumt werden, ehe mit den eigentlichen Arbeiten für den Brückenbau begonnen werden kann.

Umleitung über Ludwigsbrücke

Die Sieglitzhofer Straße, die über die Brücke führt, wird auf einer Breite von 16 Metern ausgebaut. Das bedeutet, dass die Fahrbahn neun Meter breit wird, beiderseits werden Geh- und Radwege, die jeweils 3,50 Meter breit sind, angelegt. Während der Arbeiten an der Straße und an der Brücke muss der gesamte Straßenzug gesperrt werden. Die Umleitung erfolgt für Fahrzeuge bis zu 30 Tonnen über die Ludwigsbrücke, für Fahrzeuge über 30 Tonnen über die Essenbacher Brücke. Für Fußgänger und Radfahrer steht der Steg, der in der Nähe der jetzigen Brücke errichtet wurde, zur Verfügung. Er ist auch während der Bauarbeiten für die neue Brücke zu benützen.

Der Grundstücks- und Bauausschuss befasste sich noch mit einem zweiten Talübergang: mit der Dechsendorfer Brücke, die dem starken Verkehr nach Westen und vom Westen zur Stadt nicht mehr gewachsen ist. Bereits vor längerer Zeit hatte man sich über eine Verbreiterung, bei der zusätzliche Radwege gewonnen werden könnten, Gedanken gemacht. Das Projekt käme jedoch auf 600 000 DM. Ein Aufwand, der im Vergleich zum Ergebnis außerordentlich hoch steht.

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