22. Juli 1964: Einzug in das neue Heim

22.7.2014, 07:00 Uhr

Der Vorsitzende des Philistervereins der Uttenruthia, Franz Baader, konnte zu der Feier, die im Saal des neuen Uttenreutherhauses stattfand, zahlreiche Vertreter der evangelisch-lutherischen Kirche, der Universität, der Stadt und der Industrie begrüßen. Sie alle hätten den Bau in vorzüglichster Weise unterstützt.

Das Haus habe einen doppelten Zweck zu erfüllen, fuhr Baader fort, auf der einen Seite solle es die Heimstätte der Verbindung werden, auf der anderen die Theologiestudenten der evangelisch-lutherischen Landeskirche aufnehmen. Weiter brachte er den Wunsch zum Ausdruck, dass sich in dem neuen Heim eine verantwortungsbewusste Jugend zusammenfände, die wahre Christen im Sinne der Zielsetzung und des Strebens seien.

Oberkirchenrat Köberlin, der als Vertreter des evangelisch-lutherischen Landeskirchenrates nach Erlangen gekommen war, erinnerte daran, dass die Aufnahme der Uttenruthia in das evangelische Studienhaus nach dem Kriege ein Experiment gewesen sei. Aber dieser Versuch der weltlichen und theologischen Vereinigung sei hervorragend geglückt. Durch die gegenseitige Rücksichtnahme hätten sich beide zu einer guten Hausgemeinschaft zusammengefunden. Das Experiment habe keine Belastung dargestellt, sondern sei sogar von hohen Gewinn gewesen.

Die Grüße des Rektors der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Freiherr von Pölnitz, und des akademischen Senats überbrachte Prof. Dr. Althaus. Die Krise in den Universitäten habe auch eine Krise in den Verbindungen hervorgerufen. Zu verantwortungsvollen Männern würden die Studenten aber nicht nur an der Universität erzogen, das Leben und Diskutieren in der Gemeinschaft gehöre zu jeder wahren Persönlichkeit. Dies sei die Aufgabe der Verbindung, die sich aus der Geschichte Deutschlands heraus entwickelt habe.

Der Conphilister Prof. Althaus erinnerte weiter daran, dass er schon einmal, 1936, den Abschied von dem alten Heim genommen hätte. Damals wäre die Uttenruthia verboten worden. Während der vielen Jahre bis zur Wiederbegründung nach dem Kriege sei der Funke der Verbindung weiter getragen worden. „Entscheidend ist, dass der Funke da ist, damit die Flamme hochschlagen kann.“ Durch die Erlebnisse des Geistes und der Freundschaft mögen die modernen Räume des Hauses der Uttenruthia eine neue Heimat werden.

In Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Heinrich Lades überbrachte Oberbaurat Bauer die Grüße und Glückwünsche der Stadt. Zur Verwirklichung des Bauprojekts wären einige Hürden zu nehmen gewesen. Die Stadt habe aber sämtliche städtebaulichen Bedenken zurückgestellt.

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