28. August 1964: Auf jedem Blatt Erlangen von der besten Seite

28.8.2014, 07:00 Uhr

Ausgestattet mit Farbfotos und Schwarz-Weiß-Aufnahmen, mit Kupferstichen und Lithographien entstand die repräsentative, vielblättrige Visitenkarte einer Stadt, die von der Vergangenheit geprägt, zugleich aber in besonderem Maße der Gegenwart verpflichtet ist.

Nicht nur die Gäste, die eine erste Bekanntschaft mit Erlangen suchen, sondern auch die Einheimischen, die im geschäftigen Alltag an den Schönheiten „ihrer“ Stadt oft achtlos vorübergehen, werden die Schrift gerne studieren. Vermittelt sie doch in Bild und Wort, geschickt zusammengefasst, künstlerisch aufgegliedert, einen Überblick über den Weg, den die Stadt an der Regnitz durch die Jahrhunderte genommen hat, um in der Mitte des 20. Jahrhunderts im Zusammenklang von Alt und Neu ihre eigentliche Daseinsform zu finden.

Gedruckt in der Universitäts-Buchdruckerei Junge & Sohn, grafisch gestaltet von Helmut Lederer, versehen mit einem Stadtplan, in dem die wichtigsten Bauten und Straßen enthalten sind, ist der Prospekt ein Meisterstück. Nichts fehlt, was für die Stadt und das in ihr pulsierende Leben einmal typisch war und heute typisch ist.

Archive und Fotografen, darunter vor allem der Bildberichter Stümpel-Klein, steuerten gelungene Bilder bei, die der Historie ebenso gerecht werden wie der Moderne und die zugleich markant den instruktiven Text von Dr. Ernst Eichhorn illustrieren und ergänzen.

Interessant die Wiedergabe eines Prospekts, mit dem im Jahre 1691 sich die Neustadt Christian-Erlang den in die Schweiz geflüchteten Hugenotten empfahl, eindrucksvoll die Luftaufnahme von der Hugenottenstadt mit ihren „schnurgeraden Straßen und rechteckigen Plätzen“, wie H. J. Wißmann, der die Bildtexte (deutsch, französisch, englisch) befasste, schreibt. Da ist ein Blick vom Schloss auf die Neustädter Kirche, da ist Antoine Tesnes Gemälde der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, die „Kunst und Wissenschaft in Erlangen zu hoher Blüte“ brachte, und da ist der 1714 entstandene Kupferstich, darstellend das Erlanger Schloss „mit seinem herrlichen Garten im französischen Stil“.

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