3. September 1964: Siedlungen werden ausgeleuchtet

ERLANGEN - Die Stadtwerke haben allerhand zu tun, um bei ihren Ausbaumaßnahmen mit dem Wachstum der Stadt Schritt halten zu können. Nach wie vor werden an den Stadträndern neue Wohngebiete erschlossen.

Sobald die ersten Bauten bezogen werden, muß man für eine ausreichende Beleuchtung der Gehsteige und Straßen sorgen. Kurzum: es müssen immer wieder Geld und Kräfte aufgewendet werden, um die Stadt ins rechte Licht zu setzen.

Die gesamte Beleuchtung in Erlangen wird zentral im Elektrizitätswerk auf der Fuchsenwiese geschaltet. Für das Ein- und Ausschalten benutzt man einen Dämmerungsschalter. Dadurch ist die Gewähr gegeben, dass auf Erlangens Straßen und Plätzen an allen Abenden und in allen Nächten bei gleichem Helligkeits- beziehungsweise Dämmerungsgrad "das Licht leuchtet".

Alle neuen Siedlungen werden grundsätzlich nach modernen Gesichtspunkten ausgeleuchtet. Die freiwerdenden älteren Leuchten verwendet man dann in Stadtteilen, wo entsprechende Leuchten bereits vorhanden sind. Auf diese Weise gelingt es, geschlossene Gebiete möglichst gleichartig "aufzuhellen".

Holzmasten mit Auslegern

In Straßen, die noch nicht vollständig ausgebaut sind, werden allerdings, soweit eine Beleuchtung schon erforderlich ist, häufig noch Holzmasten mit selbstgefertigten Auslegern errichtet. Erst wenn die Straße und die dazugehörigen Gehsteige endgültig fertiggestellt sind, ersetzt man die Holzmasten durch die üblichen Masten aus Beton.

Diese Handhabung, betont Oberamtmann Lutz, sieht wohl auf den ersten Blick etwas aufwendiger aus. Langjährige Erfahrung spricht jedoch dafür. Es zeigt sich immer wieder, dass nach dem endgültigen Straßenausbau für die neuen Beleuchtungsmasten neue Plätze festgelegt werden müssen, was bei sofortiger Verwendung von Betonkandelabern mit großen Schwierigkeiten und Kosten verbunden wäre.

Die gesamte Straßenbeleuchtung in Erlangen ist seit 1927 elektrifiziert. Während des Krieges war sie stillgelegt und teilweise sogar abgebaut. Im Jahre 1945 stand man daher vor vielfältigen Aufgaben, die nur unter großen Schwierigkeiten zu bewältigen waren, da bis 1948 das Material kaum beschafft werden konnte. Erst von diesem Zeitpunkt an, als auch neue Straßen gebaut wurden, konnte die Beleuchtung ergänzt und erneuert werden.