8,50 Euro für die Maß: Bier auf der Bergkirchweih wird teurer

22.4.2015, 15:40 Uhr
8,50 Euro für die Maß: Bier auf der Bergkirchweih wird teurer

© Foto: Harald Sippel

Wenn OB Florian Janik am 21. Mai um 17 Uhr das erste Fass anstechen wird, kommt es bereits zum Kirchweihauftakt zu einem kleinen Kuriosum: Der Akt findet zwar vor dem Henninger Keller der Brauerei Tucher statt, Gastgeber ist aber der benachbarte Steinbach-Keller der gleichnamigen Privatbrauerei – wo am Donnerstag um 18 Uhr zum "Tag des Bieres" das erste Kirchweihfass angezapft wird – in der Altstadt.

Der Bierpreis wird unterdessen auch in diesem Jahr steigen. Kostete die Maß im vergangenen Jahr noch acht Euro, müssen Berg-Gänger in diesem Jahr 8,50 Euro für ihr Bier zahlen.

Die Bergkirchweih soll "leiser" werden

Der Henninger Keller, benannt nach der legendären Erlanger (Groß-) Brauerei, wartet in diesem Jahr unter der Leitung von Udo Helbig und Heiko Fürst (mit Jorgo Liapouris und Jannik Ziegler) mit einer Neuerung auf: Am zweiten Kirchweihwochenende fällt die übliche Party-Musik aus, von Freitag bis Sonntag gibt es unverstärkte, gleichwohl fetzige Blechblasmusik der El Bimbo Combo, deren Lautstärke auch eine Unterhaltung ermöglichen soll. Helbig: "Die ersten Reaktionen sind durchweg positiv, vor allem beim reiferen Publikum."

"Nüchterne" Daten aus dem Sudhaus

Der demografische Wandel schlägt sich auch am Erich-Keller nieder, wo Thomas und Axel Fischer zusammen mit den Brüdern Guiseppe, Cosimo und Massimo Marini (allesamt Gastronomen) neben der Traditionsband Appendix auch die Leutenbacher Musikanten auffahren lassen. Gespielt wird wieder von der Bühne am Südrand des Kellers Richtung Norden – "das hat sich im letzten Jahr bewährt", sagt Thomas Fischer.

Erneut "krachen" lassen werden es Frank Kawretzke und Jürgen Stahl am Hübners Keller, den sie zum 20. Mal bespielen – wieder mit den „kirchweihfesten“ Moskitos. Die kommen offenbar auch mit der Neuregelung zurecht, ab 18 Uhr die Schallrichtung bergauf zu wenden, „auch das Publikum hat sich nach Protesten damit abgefunden“, wie Kawretzke weiß.

Diese Probleme haben die Nachbarn vom Niklas (Michael Gewalt) und vom Hofbräu Keller (Claus Pannecke, Sofia und Philipp Schneider) nicht – sie sind „Mithörer“ bei den Nachbarn.

Eine Besonderheit stellt(e) der Tucher Keller dar, der lange Jahre vom FSV Bruck betrieben wurde, um im letzten Jahr ausgebootet worden zu sein. In diesem Jahr, so stellt Rainer Müller vom FSV klar, werde der Verein wieder eine tatkräftige „Berg“-Mannschaft aufbieten, um den Keller ordentlich zu bewirten und damit auch voll zu bekommen.

Neben dem Bierpreis gibt es "nüchterne" Daten aus dem Sudhaus: Das Kirchweihbier aus der Brauerei auf der Nürnberg/Fürther Stadtgrenze hat bei einer Stammwürze von 13,4 Prozent einen Alkoholgehalt von sechs Prozent, was bei einem durchschnittlichen Erwachsenen bereits zu 0,85 Promille Blutalkohol reicht.

Damit das Bier nicht nur am "Berg" fließt, kommt es ab sofort auch in den Getränkehandel. Dort gibt es auch zwei Halbliter-Krüge aus Steinzeug mit Bergkirchweihmotiv, der zudem mit zwei Steinzeug-Krügen, wie Franz Groha und Nikolas Zitzelsberger vom Tucher-Vertrieb sagen.

Zu etwas Zufriedenheit der Wirte trägt übrigens eine verbesserte Kommunikation mit der Stadt bei, wie die Wirte Thomas Fischer und Frank Kawretzke sagen. Die Verwaltung "bewege" sich neuerdings.

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