Ab in die Bundesliga: Das Baiersdorfer Radteam Herrmann

18.1.2017, 18:32 Uhr
Grischa Janorschke hat in seiner Karriere als Radprofi einiges gesehen. Er sprintete neben André Greipel, Peter Sagan oder Alberto Contador. Jetzt sprintet er für das Radteam Herrmann in der Bundesliga. Dort will der 30-jährige Nürnberger seine Karriere ausklingen lassen und junge Fahrer anleiten.
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Grischa Janorschke

Grischa Janorschke hat in seiner Karriere als Radprofi einiges gesehen. Er sprintete neben André Greipel, Peter Sagan oder Alberto Contador. Jetzt sprintet er für das Radteam Herrmann in der Bundesliga. Dort will der 30-jährige Nürnberger seine Karriere ausklingen lassen und junge Fahrer anleiten. © Harald Hofmann

Die Österreicher hat Alexander Meier prima verstanden. „Der Dialekt ist ähnlich“, sagt der 24-Jährige. Auf Bayerisch. „In Erlangen muss ich genauer hinhören.“ Ein Bayer in Franken? Der Radsport macht’s möglich. Meier wollte das österreichische Profi-Team Hrinkov verlassen, das Konzept des Herrmann Radteams hat ihn überzeugt — auch wenn er dafür die weiteste Anreise aller Teamkollegen in Kauf nehmen muss. Denn er wohnt an der österreichischen Grenze. Jetzt freut sich Meier auf lange, schwere Rennen. „Wenn am Ende ein Massensprint mit 70 Fahrern die Entscheidung bringt.“ Und was tun ohne Rennrad? „Shoppen gehen, am liebsten mit meiner Freundin.“
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Alexander Meier

Die Österreicher hat Alexander Meier prima verstanden. „Der Dialekt ist ähnlich“, sagt der 24-Jährige. Auf Bayerisch. „In Erlangen muss ich genauer hinhören.“ Ein Bayer in Franken? Der Radsport macht’s möglich. Meier wollte das österreichische Profi-Team Hrinkov verlassen, das Konzept des Herrmann Radteams hat ihn überzeugt — auch wenn er dafür die weiteste Anreise aller Teamkollegen in Kauf nehmen muss. Denn er wohnt an der österreichischen Grenze. Jetzt freut sich Meier auf lange, schwere Rennen. „Wenn am Ende ein Massensprint mit 70 Fahrern die Entscheidung bringt.“ Und was tun ohne Rennrad? „Shoppen gehen, am liebsten mit meiner Freundin.“ © Harald Hofmann

Benjamin Korndörfer ist der Letzte seiner Art: Er ist der einzige Fahrer im Bundesliga-Team, der schon von Beginn an dabei ist. Seitdem Stefan Herrmann, der radverrückte Namensgeber und Sponsor der Baiersdorfer den Verein gegründet hat.
 „Jetzt ist alles viel professioneller geworden, als es am Anfang war“, sagt der 28-Jährige. Dass nun viele neue Fahrer hinzugekommen sind, „finde ich gut. Es motiviert. Man kennt sich noch nicht und will keine schlechte Leistung abliefern.“ Korndörfer ist ein Sprinter. Das will er auch in der Bundesliga beweisen. Und was tun ohne Rennrad? „Ich koche leidenschaftlich gerne. Da traue ich mich auch an Schwieriges heran.“
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Benjamin Korndörfer

Benjamin Korndörfer ist der Letzte seiner Art: Er ist der einzige Fahrer im Bundesliga-Team, der schon von Beginn an dabei ist. Seitdem Stefan Herrmann, der radverrückte Namensgeber und Sponsor der Baiersdorfer den Verein gegründet hat. „Jetzt ist alles viel professioneller geworden, als es am Anfang war“, sagt der 28-Jährige. Dass nun viele neue Fahrer hinzugekommen sind, „finde ich gut. Es motiviert. Man kennt sich noch nicht und will keine schlechte Leistung abliefern.“ Korndörfer ist ein Sprinter. Das will er auch in der Bundesliga beweisen. Und was tun ohne Rennrad? „Ich koche leidenschaftlich gerne. Da traue ich mich auch an Schwieriges heran.“ © Harald Hofmann

Radfahren bei Regen macht keinem Spaß. Keinem außer Florian Gindhart. „Ich mag schlechtes Wetter beim Rennen, auch Regen“, sagt der 19-Jährige. Kälteempfindlich sei er nicht. Wenn die anderen frieren, absolviert er seine besten Rennen. Ob das auch in der Bundesliga so ist, wird sich zeigen. Gindhart freut sich jedenfalls auf seine erste Saison im Herrmann-Trikot. „Florian Nowak kommt aus meinem Nachbarort in Unterammergau. So kam der Kontakt zustande.“ Vor allem mit Grischa Janorschke zu fahren, „ist sehr beeindruckend“. Und was tun ohne Rennrad? „Auf dem Sofa zu sitzen ist nicht mein Ding. Langlauf, Skifahren oder Wandern schon.“
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Florian Gindhart

Radfahren bei Regen macht keinem Spaß. Keinem außer Florian Gindhart. „Ich mag schlechtes Wetter beim Rennen, auch Regen“, sagt der 19-Jährige. Kälteempfindlich sei er nicht. Wenn die anderen frieren, absolviert er seine besten Rennen. Ob das auch in der Bundesliga so ist, wird sich zeigen. Gindhart freut sich jedenfalls auf seine erste Saison im Herrmann-Trikot. „Florian Nowak kommt aus meinem Nachbarort in Unterammergau. So kam der Kontakt zustande.“ Vor allem mit Grischa Janorschke zu fahren, „ist sehr beeindruckend“. Und was tun ohne Rennrad? „Auf dem Sofa zu sitzen ist nicht mein Ding. Langlauf, Skifahren oder Wandern schon.“ © Harald Hofmann

Die Nationalmannschafts-Karriere kann nicht früh genug starten. Bei Florian Nowak begann sie als 14-Jähriger, als er Deutscher Meister wurde. Später nahm er an Junioren-Weltcups teil. Aber Nationalmannschaft ist nicht gleich Nationalmannschaft. „Im Radsport hat die Tour de France einen höheren Stellenwert als die WM.“ Deshalb versuchte sich der 21-Jährige in Profi-Teams. „Die Bundesliga ist jetzt kein Rückschritt.“ Nowak möchte sich ins Blickfeld des Bundestrainers fahren. „Mein Ziel ist die U23-Straßen-WM.“ Und was tun ohne Rennrad? „Ich bin sportverrückt und gern draußen. Im Sommer mache ich gern Bergtouren.“
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Florian Nowak

Die Nationalmannschafts-Karriere kann nicht früh genug starten. Bei Florian Nowak begann sie als 14-Jähriger, als er Deutscher Meister wurde. Später nahm er an Junioren-Weltcups teil. Aber Nationalmannschaft ist nicht gleich Nationalmannschaft. „Im Radsport hat die Tour de France einen höheren Stellenwert als die WM.“ Deshalb versuchte sich der 21-Jährige in Profi-Teams. „Die Bundesliga ist jetzt kein Rückschritt.“ Nowak möchte sich ins Blickfeld des Bundestrainers fahren. „Mein Ziel ist die U23-Straßen-WM.“ Und was tun ohne Rennrad? „Ich bin sportverrückt und gern draußen. Im Sommer mache ich gern Bergtouren.“ © Harald Hofmann

Im Senegal Rennradfahren oder gar in der Karibik: Florian Obersteiner hat beides gemacht. „Ich mag Rennen weltweit, dann sieht man auch das Land.“ Schließlich fahre man nicht 200 Kilometer auf Anschlag. Im Senegal ist dem 21-Jährigen die Lebensweise der Menschen in Erinnerung geblieben. „Es war ein Kulturschock am Anfang.“ Das Land ist muslimisch geprägt, viele Familien sind arm. „Doch alle waren so nett zu uns.“ Jetzt aber liegt der Fokus für Obersteiner auf seiner ersten Bundesliga-Saison. Auch wenn Rundfahrten in der Fremde damit erst einmal hinten anstehen. Und was tun ohne Rennrad? „Im Winter gehe ich gerne Langlaufen oder Skifahren.“
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Florian Obersteiner

Im Senegal Rennradfahren oder gar in der Karibik: Florian Obersteiner hat beides gemacht. „Ich mag Rennen weltweit, dann sieht man auch das Land.“ Schließlich fahre man nicht 200 Kilometer auf Anschlag. Im Senegal ist dem 21-Jährigen die Lebensweise der Menschen in Erinnerung geblieben. „Es war ein Kulturschock am Anfang.“ Das Land ist muslimisch geprägt, viele Familien sind arm. „Doch alle waren so nett zu uns.“ Jetzt aber liegt der Fokus für Obersteiner auf seiner ersten Bundesliga-Saison. Auch wenn Rundfahrten in der Fremde damit erst einmal hinten anstehen. Und was tun ohne Rennrad? „Im Winter gehe ich gerne Langlaufen oder Skifahren.“ © Harald Hofmann

Lukas Ortner kann sich quälen. Das muss man auch, wenn man als Rennradfahrer Berge mag. „Wenn die Oberschenkel brennen, muss man sich durchkämpfen“, sagt der 18-Jährige. Der Trick: „Nur noch das Hinterrad des Vordermannes anschauen.“ Für Ortner ist es die erste Bundesliga-Saison. Er fährt vor allem im Team, um seine Kollegen zu unterstützen. „Aber es gibt auch Bergwertungen. Ich bin zuversichtlich.“ Unabhängig von der Rennserie, „muss ich in jeder Saison Leistung bringen“. Und was tun ohne Rennrad? „Dann gehe ich gerne ins Kino und schaue die typischen Filme wie kürzlich Star Wars an. Popcorn ist auch drin.“
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Lukas Ortner

Lukas Ortner kann sich quälen. Das muss man auch, wenn man als Rennradfahrer Berge mag. „Wenn die Oberschenkel brennen, muss man sich durchkämpfen“, sagt der 18-Jährige. Der Trick: „Nur noch das Hinterrad des Vordermannes anschauen.“ Für Ortner ist es die erste Bundesliga-Saison. Er fährt vor allem im Team, um seine Kollegen zu unterstützen. „Aber es gibt auch Bergwertungen. Ich bin zuversichtlich.“ Unabhängig von der Rennserie, „muss ich in jeder Saison Leistung bringen“. Und was tun ohne Rennrad? „Dann gehe ich gerne ins Kino und schaue die typischen Filme wie kürzlich Star Wars an. Popcorn ist auch drin.“ © Harald Hofmann

So unerfahren ist Marc Clauss auch nicht. Seit acht Jahren sitzt er schon im Rennrad-Sattel. „Aber es ist meine erste Saison bei den Erwachsenen“, sagt der 18-Jährige und Jüngste im Team. "Gerade von Grischa und Robert kann ich viel lernen. Es ist eine neue Herausforderung.“ Taktisch sieht Clauss kaum Defizite. „Aber die Physis ist anders.“ Auf der Bertolt-Brecht-Sportschule trainiert er zwar viel, „doch Profis machen nichts Anderes“. Zudem werden die Rennen anspruchsvoller. „Vielleicht kann ich mich aber in einer Ausreißer-Gruppe präsentieren.“ Und was tun ohne Rennrad? „Es geht immer um Sport. Meine Freundin ist auch Radfahrerin.“
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Marc Clauss

So unerfahren ist Marc Clauss auch nicht. Seit acht Jahren sitzt er schon im Rennrad-Sattel. „Aber es ist meine erste Saison bei den Erwachsenen“, sagt der 18-Jährige und Jüngste im Team. "Gerade von Grischa und Robert kann ich viel lernen. Es ist eine neue Herausforderung.“ Taktisch sieht Clauss kaum Defizite. „Aber die Physis ist anders.“ Auf der Bertolt-Brecht-Sportschule trainiert er zwar viel, „doch Profis machen nichts Anderes“. Zudem werden die Rennen anspruchsvoller. „Vielleicht kann ich mich aber in einer Ausreißer-Gruppe präsentieren.“ Und was tun ohne Rennrad? „Es geht immer um Sport. Meine Freundin ist auch Radfahrerin.“ © Harald Hofmann

Es kann passieren, dass Robert Müller los fährt und erst nach vielen Stunden zurückkehrt. „Zehn Stunden Radfahren am Stück, das ergibt sich bei mir einfach so“, sagt der 30-Jährige. „Aber ich bin nicht besessen.“ Müller ist vom Profi-Team Heizomat nach Baiersdorf gewechselt. Vor allem wegen Grischa Janorschke. „Als ich vor 18 Jahren beim ersten Training gewesen bin, war er schon dabei.“ Sportsfreunde aus Kindertagen also. Ein Rückschritt sei der Wechsel nicht: „In der Bundesliga fährt das Team für den, der am besten drauf ist.“ Und was tun ohne Rennrad? „Dann lese ich Berichte oder schaue Filme über Abenteuerreisen. Ich kann das nicht machen, ich muss trainieren.“
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Robert Müller

Es kann passieren, dass Robert Müller los fährt und erst nach vielen Stunden zurückkehrt. „Zehn Stunden Radfahren am Stück, das ergibt sich bei mir einfach so“, sagt der 30-Jährige. „Aber ich bin nicht besessen.“ Müller ist vom Profi-Team Heizomat nach Baiersdorf gewechselt. Vor allem wegen Grischa Janorschke. „Als ich vor 18 Jahren beim ersten Training gewesen bin, war er schon dabei.“ Sportsfreunde aus Kindertagen also. Ein Rückschritt sei der Wechsel nicht: „In der Bundesliga fährt das Team für den, der am besten drauf ist.“ Und was tun ohne Rennrad? „Dann lese ich Berichte oder schaue Filme über Abenteuerreisen. Ich kann das nicht machen, ich muss trainieren.“ © Harald Hofmann

Im Marathon war er Junioren-Europameister. Allerdings nicht im Lauf über 42 Kilometer, sondern mit dem Mountainbike. Dass Simon Laib vor eineinhalb Jahren aufs Rennrad umgestiegen ist, scheint damit nicht ganz so ungewöhnlich. „Mich hat die Straße gereizt.“ Das Training sei ähnlich. „Aber die Taktik ist ganz anders“, sagt der 21-Jährige. „Beim Mountainbike hat der Erste gute Chancen, durchzukommen.“ In einem Straßen-Radrennen hingegen ist der Erste nach dem Start selten am Ende auch der Sieger. Und was tun ohne Rennrad? „Ich arbeite gerne handwerklich, schraube am Rad herum. Ganz ohne geht eben nicht.“
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Simon Laib

Im Marathon war er Junioren-Europameister. Allerdings nicht im Lauf über 42 Kilometer, sondern mit dem Mountainbike. Dass Simon Laib vor eineinhalb Jahren aufs Rennrad umgestiegen ist, scheint damit nicht ganz so ungewöhnlich. „Mich hat die Straße gereizt.“ Das Training sei ähnlich. „Aber die Taktik ist ganz anders“, sagt der 21-Jährige. „Beim Mountainbike hat der Erste gute Chancen, durchzukommen.“ In einem Straßen-Radrennen hingegen ist der Erste nach dem Start selten am Ende auch der Sieger. Und was tun ohne Rennrad? „Ich arbeite gerne handwerklich, schraube am Rad herum. Ganz ohne geht eben nicht.“ © Harald Hofmann