Alles auf Anfang beim Stadtteilhaus in Eltersdorf

3.12.2018, 06:00 Uhr
Alles auf Anfang beim Stadtteilhaus in Eltersdorf

© F.: Klaus-Dieter Schreiter

Eigentlich war alles schon in trockenen Tüchern, auch wenn es noch einmal eine Änderung der ursprünglich vorgesehenen Vorgehensweise gegeben hatte. Bekanntlich wollte die Stadt die Räumlichkeiten von der Kirchenstiftung anmieten, doch dann hatte die Caritas Nürnberg sie übernommen. Das sollte aber eigentlich keinen Unterschied machen, und der Ortsbeiratsvorsitzende Wolfgang Appelt hatte darum noch im Frühjahr frohlockt, das sei "eine sehr gute Lösung".

Der Leiter des Amtes für Soziokultur, Stephan Beck, war seinerzeit ebenfalls frohen Mutes, weil die Caritas versprochen hatte, die Stadt bei den notwendigen Umbauten eng mit einzubinden. Ziel war es laut Beck, dass alle Räume im Laufe des zweiten Halbjahrs 2019 für die Vereine zur Verfügung stehen. Genauere Pläne wollte er während der Sitzung des Ortsbeirates in diesem Herbst vorstellen.

Die hat nun stattgefunden, und da kam die Ernüchterung. "Da haben sich offenbar größere Probleme entwickelt", informierte der Ortsbeiratsvorsitzende seine Gremiumsmitglieder und die zahlreich anwesenden Bürger. "Weit über zwei Millionen Euro", sagte Appelt, hätte die Caritas in die Hand nehmen müssen, um die notwendigen Brandschutzvorschriften zu erfüllen und die Fluchtwege herzurichten. Appelt sprach von "Stillstand" bei den Planungen, bestätigte jedoch, dass der Musikverein Eltersdorf, der bereits in die Räumlichkeiten umgezogen ist, dort vorerst weiter proben darf.

Neuer Anlauf

Appelt sagte auch, die Stadt wolle nun "einen neuen Anlauf" nehmen und gehe mit dem Gedanken schwanger, ein komplett neues Stadtteilhaus zu bauen. Das bestätigte auch Stefan Beck den Erlanger Nachrichten auf Anfrage. Drei Standorte habe man dafür bereits ins Auge gefasst, sagte er. Infrage komme ein Streifen der Grünanlage neben St. Kunigund. Dort befinden sich derzeit ein Bolzplatz und ein großer Spielplatz. Auch gegenüber der Freizeitanlage am Holzschuherring gebe es eine städtische Fläche, die dafür infrage komme. Den schon früher einmal diskutierten Abriss des maroden Egidienhauses an der Eltersdorfer Straße könne man sich ebenfalls vorstellen, um dort neu zu bauen, und dann auch gleich die Feuerwehr mit in dem Neubau unterzubringen. "Das liegt günstig", meinte Beck

Der Amtschef macht aber auch kein Hehl daraus, dass die Stadt recht überrascht darüber ist, dass der geplante Deal mit der Caritas nun nicht stattfinden kann. Das scheint allerdings nicht nur an den prognostizierten Kosten zu liegen, die zwar hoch, aber eben nicht überraschend hoch sind. Laut Beck plant die Caritas nämlich mittelfristig die Erweiterung der Kita, die unmittelbar an die ehemalige Gaststätte St. Kunigund anschließt. Es scheint demnach so, dass die Caritas die Räumlichkeiten lieber selbst

nutzen will als sie an die Stadt zu vermieten. An den Sanierungskosten aber würde sich dadurch voraussichtlich nicht viel ändern, denn bei Kindergärten sind die Anforderungen an den Brandschutz und die Fluchtwege ebenfalls hoch.

Bis zum Sankt Nimmerleinstag werden die Eltersdorfer trotzdem wohl nicht auf ihr Stadtteilhaus warten müssen. Denn Stefan Beck sagt: "Das Gebäudemanagement wird sich ran machen, das ist keine Geschichte, die endlos braucht". Er hofft, dass er bereits während der nächsten Ortsbeiratssitzung konkretere Aussagen machen kann. Die findet am 19. Februar im Egidienhaus statt.

 

Keine Kommentare