Als Senior selbstbestimmt in Röttenbach wohnen

5.10.2017, 12:00 Uhr
Als Senior selbstbestimmt in Röttenbach wohnen

© Berny Meyer

Einst standen an diesem Platz, der derzeit ausgebaggert auf den Bau der Fundamente wartet, die Röttenbacher Schule und das Gasthaus Mehl. Beide sind Geschichte, sollen allerdings optisch wieder aufleben, denn das vor allem für Senioren gedachte Wohnprojekt wird in zwei getrennten Gebäuden realisiert, verbunden durch einen Mitteltrakt, in dem die zugehörige "Caritas-Station", wie Höchstadts katholischer Stadtdekan Kilian Kemmer den Pflegestützpunkt nennt, untergebracht wird.

Eine zwanglose Umsetzung der Idee von einem Betreuten Wohnen, das Freiheiten lassen soll. Zudem stehen die Pforten der Betreuer auch für Gäste in der Tagespflege offen. Röttenbachs Bürgermeister Ludwig Wahl lobte beim Spatenstich-Termin auf der Baustelle folgerichtig das "klare Bekenntnis der Caritas zum Standort Röttenbach", das von Kilian Kemmer auch bestätigt wurde.

Nach Auskunft von Markus Grasser, Geschäftsführer der Bayerischen Gesellschaft für Wohneigentum mbH & Co. KG (BGW) aus Bamberg, die das Projekt als Bauträger umsetzt, sind die Wohnungen — geplant sind Zwei- und Drei-Zimmer-Versionen zwischen 52 und 92 Quadratmeter — auch ohne große Werbemaßnahmen bis auf zwei Ausnahmen — eine im Erdgeschoss, eine im Dachgeschoss — bereits verkauft, zu Preisen um die 3100 Euro pro Quadratmeter.

Zielgruppe sind laut Ludwig Wahl Röttenbacher, die auch im Alter in ihrem Heimatort wohnen bleiben wollen und dabei die Vorteile und Annehmlichkeiten von Barrierefreiheit und Betreuung in Anspruch nehmen wollen.

Aber auch Neubürger aus dem Umland haben sich eingekauft — oder eingemietet, denn einige der Wohnungen gingen auch an Kapitalanleger, was dem Bauträger in finanzieller Hinsicht durchaus entgegen kommt.

Das Gelände ging übrigens schon 2008 in den Besitz der Gemeinde Röttenbach über und soll nun helfen, den starken Wohnraumbedarf abzufedern. 2009 hatte eine Umfrage den klaren Wunsch breiter Schichten nach seniorengerechtem Wohnraum belegt, dem die Gemeinde nun Rechnung trägt.

Freier Blick zur Kirche bleibt

"Der freie Blick zur Mauritiuskirche bleibt weitgehend erhalten", verspricht Architekt Harald Fuchs, der sich als Ortsansässiger in Röttenbach sehr gut auskennt und deshalb darauf achten will, dass der Neubau sich in städtebaulicher Hinsicht gut einfügt.

Die Caritas-Pflegestation wird sich in ihren Öffnungszeiten dem tatsächlichen Bedarf anpassen; Dekan Kilian Kemmer rechnet damit, dass auch und gerade das Tagespflege-Angebot rege frequentiert wird. Ist es doch als Entlastung für pflegende Angehörige auch aus dem Umkreis gedacht.

Auf die lange Bank in Sachen Wohnbau geschoben wird in Röttenbach nun jedenfalls nichts mehr: Noch vor Beginn der Frostperiode soll in der Pfarrstraße der Rohbau stehen. Und spätestens im November 2018 sollen die ersten Bewohner in ihr neues, barrierefreies Alters-Domizil einziehen können.

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