Amadeus rockt die Bude

12.11.2010, 22:54 Uhr
Amadeus  rockt die Bude

© Udo B. Greiner

ERLANGEN — „Amadeus rockt“ seit einem halben Dutzend Jahren. Die musikalische Innovation beeindruckt derart, dass sie sich Auszeichnungen verdiente – etwa 2005 beim nationalen Wettbewerb „Land der Ideen“. So traf Vorstandsprecher Konrad Baumüller von der veranstaltenden VR-Bank mit seinem Eingangshinweis auf einen zu erwartenden „glanzvollen Kontrast und emotionale Wechselspiele“ denn auch voll ins Schwarze.

Auto für Hospizverein

Falco, Grönemeyer, Udo Jürgens, Phil Collins, aber auch die Rolling Stones, Beatles und Pink Floyd fanden sich wieder in dieser faszinierenden musikalischen Kombination, bei der nur die Streicher – sonst die Führungsriege eines klassischen Orchesters – Mühe hatten, sich durchzusetzen. Denn eindeutig setzte die Band die Akzente – inzwischen eine der Top-Formationen im deutschsprachigen Raum.

Und fast konnte man den Eindruck haben, Dirigent Roger Eric alias Boggasch – übrigens Komponist des Musicals „Nostradamus“ – habe das Projekt mit den ungleichen Klangkörpern vor allem deshalb inszeniert, um endlich einmal seine Stimme auf der Bühne zur Geltung bringen zu können. Seine Delilah-Interpretation konnte sich mit jener von Tom Jones nämlich durchaus messen. Auch sonst brillierten Sängerin und Sänger von Radspitz mit ebenso kraftvoll-kernigen wie sanften Stimmen – je nach den Originalinterpreten, die man manchmal täuschend ähnlich zu hören meinte.

Tausendsassa Roger Eric, der viele Stücke kompositorisch aufbereitet hat, und Bandleader Klaus Pfreundner gaben sich auch moderierend professionell, schürten die Emotionen, blödelten begeisternd beim Duett zwischen Musikantenstadl und Rap. Eric ist musikalischer Chef des 1945 gegründeten Orchesters, das eine eigene Musikschule aufgebaut und deshalb auch vor wenigen Tagen den begehrten Preis „Echo Klassik“ erhalten hat.

Die Symphoniker aus Hof sind traditionell breit aufgestellt: Zum Repertoire gehören schon immer auch Werke aus Film, Rock, Classic-Pop und Jazz. Ihre Partner von Radspitz, 1978 als Schülerband gegründet, haben sich vor allem in Oberfranken eine große Fan-Gemeinde aufgebaut.

„Amadeus rockt“ diente als fünftes Benefizkonzert der VR-Bank. Der Erlös des Abends geht in Form eines Kleinwagens an den Erlanger Hospizverein, der damit seine ehrenamtliche Helferschar auf den Weg zu den todkranken Patienten schicken kann.