Aufatmen in Forth: Planung für Einkaufsmarkt beginnt bald

14.1.2018, 07:00 Uhr
Aufatmen in Forth: Planung für Einkaufsmarkt beginnt bald

© Scott Johnston

Wie Bürgermeisterin Ilse Dölle auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, wurde nun eine Lösung gefunden, die für den Investor "allobjekt" attraktiv ist: "Wir leben in einer Marktwirtschaft. Private Firmen gehen ein solches Projekt nur an, wenn für sie auch eine Aussicht auf Gewinn besteht."

Bekanntlich war in den zurückliegenden Jahren die Rentabilität stets das Problem von Einkaufsmärkten in Forth, weshalb sie schließlich geschlossen wurden. Zahlreiche Bürger erledigten nämlich ihre größeren Einkäufe oft lieber in benachbarten Orten wie Eschenau, wo die Auswahl reichhaltiger war und meist mehr Parkmöglichkeiten zur Verfügung standen.

Auch erwies sich die Zufahrt an einer Kurve der B 2 nahe der katholischen Kirche als nicht ideal. Der neue Markt soll hingegen am südlichen Ortsende von Forth in Richtung Eschenau hochgezogen werden. Das Staatliche Bauamt hat hier gegen eine Abbiegestraße von der Bundesstraße grundsätzlich keine Bedenken.

Vor allem zeigten sich die Eigentümer der Grundstücke flexibel und sind laut Bürgermeisterin Dölle bereit, nur einen Teil der Flächen zu verkaufen, was dem Investor bei seiner Kalkulation sehr entgegenkommt. Deshalb soll bereits im Frühjahr mit der Bauleitplanung begonnen werden.

Wie ausführlich berichtet, debattierte der Eckentaler Gemeinderat immer wieder über die Größe und den Charakter der Ansiedlung. Ilse Dölle favorisierte hierbei die Integration von Gewerbe und insgesamt 52 Wohnungen, von denen ein Teil sozial schwachen Familien zur Verfügung gestellt werden sollte.

Kritik am Flächenverbrauch

"Das Tolle an diesem Konzept wäre gewesen, dass der Investor die komplette Erschließung übernommen hätte. Zudem stehen Arbeitsaufwand und Ergebnis bei einem umfangreicheren Projekt in einem besseren Verhältnis", hebt sie hervor. Gegner kritisierten bei der "großen Lösung" nicht zuletzt den Flächenverbrauch.

Als einer Zuhörerin bei der Sitzung im Oktober wegen des ewigen Hin und Hers der Kragen platzte und sie erzürnt den Saal verließ, entschied sich der Gemeinderat am Ende für ein Gebiet von 2000 Quadratmetern — wie schon anno 2015 mit damals lediglich einer Gegenstimme. Mit 24 zu 22 Stimmen fiel die Mehrheit im vergangenen Jahr zwar knapper aus, aber es war eine Mehrheit, nachdem andere Modelle wegen eines Patts von 12:12 Stimmen gescheitert gewesen waren.

Auch wenn sie mit dem Vorhaben gern die "Wohnungsnot" in der Gegend gemildert und die Wirtschaftskraft durch weitere Gewerbebetriebe gestärkt hätte, ist die Bürgermeisterin dennoch froh, dass die Forther nach den intensiven Diskussionen bald wieder vor Ort einkaufen können. Die detaillierten Pläne für den Einkaufsmarkt einschließlich der Erschließung des Areals müssen vorher freilich noch vom Landratsamt geprüft werden.

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