Aufregung wegen vermeintlicher Tellerminen im Reichswald

20.8.2014, 11:20 Uhr
Dieses Teil, das hier die Wildpferde-Betreuerin Gabi Semmler zeigt, hat eine Joggerin im Gehege der Wildpferde entdeckt.

© Klaus-Dieter Schreiter Dieses Teil, das hier die Wildpferde-Betreuerin Gabi Semmler zeigt, hat eine Joggerin im Gehege der Wildpferde entdeckt.

Eine Joggerin hatte unmittelbar hinter dem Holzgatter vom Wildpferdegehege im Reichswald von einem schmalen Wanderpfad aus das strahlend blaue Ding entdeckt und sofort erkannt, dass es sich um eine Tellermine handeln muss. Sie alarmierte die Feuerwehr, und die rückte sogleich mit Blaulicht und Martinshorn an. Zusammen mit der Polizei riegelten die Kräfte die Gegend ab, außerdem wurde der Kampfmittelräumdienst informiert.

Zufällig kam jedoch Joachim Handrich vorbei, der sich ehrenamtlich um die Wildpferde kümmert. Er habe gehört, dass die blauen Dinger lediglich Markierungspunkte seien für die Kartierung der Vegetation im Gehege, erklärte er den Einsatzkräften. Feuerwehr-Einsatzleiterin Birgit Süßner ließ sich das daraufhin von Johannes Marabini vom Umweltamt des Landkreises bestätigen. Als dann auch noch die Pferdebetreuerin Gabi Semmler zur Fundstelle kam und ebenfalls bekräftigte, dass das alles harmlos sei, wurde der Einsatz abgebrochen.

Mit dem Forstamt abgestimmt

Wie die Pressesprecherin vom Landratsamt, Hannah Reuter, auf Anfrage sagte, habe man mehrere solcher Markierungen im Wildpferdegehege ausgelegt. Von diesen Punkten aus werde die Vegetation regelmäßig beobachtet um festzustellen, wie sie sich entwickelt. Weil man dort nicht ausschließen könne, dass sich noch scharfe Munition in der Erde befinde, dürfe man nichts eingraben. Da sei man auf die Idee gekommen, ehemalige Übungs-Tellerminen zu verwenden, weil sie gut auf dem Erdboden liegen würden. Mit dem Forstamt sei das Vorgehen abgestimmt gewesen.

Reuter betonte, dass die so verwendeten Minen keine Gefahr darstellen. Alle gefährlichen Teile wie beispielsweise die Chemiekalien, die Rauch erzeugen wenn ein Panzer darüber fährt, seien entfernt worden. Die Pressesprecherin räumte jedoch ein, dass die Naturschutzbehörde gemeinsam mit dem Forst vielleicht überlegen sollte, ob es nicht andere Markierungsmöglichkeiten als ausgediente Übungs-Tellerminen gibt. Eine GPS-Markierung sei allerdings zu ungenau.

Im Übrigen sei man im Landratsamt froh darüber, dass es aufmerksame Spaziergänger gebe, die mutmaßliche Sprengstofffunde sofort melden würden, auch wenn es sich später als völlig harmlos herausstelle, sagte Reuter.

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