Aus den Kokons voll rein in das Alltagsleben

2.7.2014, 19:05 Uhr
Aus den Kokons voll rein in das Alltagsleben

© Rainer Windhorst

Langsam und mühsam schälen sich zwei Frauen und ein Mann heraus aus ihren mannshohen „Einschalungen“. Wie aus Kokons kommen sie heraus – und dann beginnt ein mysteriöser Ablauf, der super-symbolisch eine kleine Geschichte erzählt. Und die handelt von Emotionen, Irritationen, von Flirt und der immergleichen Routine. Erstarrte Gefühle, strukturierte Abläufe, seltsame Vorgänge, alles irgendwie unwirklich und irrsinnig verrätselt.

Was im Vordergrund wie die bekannte Mär von Begehren und Ablehnung erscheint, wird hintergründig zum großen Fragezeichen: Als lebende Störfeuer, kleine Große Brüder, funken die – schnell anders gewandeten – Protagonisten dazwischen, wenn die Handlung vorne nicht so läuft, wie sie ordnungsgemäß laufen sollte. Alles Mühen ist letzten Endes vergebens, denn das Trio schlüpft schlussendlich wieder in seine „Behausungen“ zurück. Diese umschließen sie zwar perfekt, verhindern aber auch gleichzeitig jedwede Bewegungsmöglichkeit. Der Traum ist ausgeträumt.

Die Mischung aus Theaterstück und Performance arbeitet mit sphärischen Licht- und Musikeffekten, wenigen Requisiten und noch weniger Dialogen, was zu einer gänzlich anrührenden Stimmung beiträgt. Aber wie so häufig lässt ein solch pantomimisches Körpertheater die Zuschauer auch ratlos zurück. Der Assoziation sind Tür und Tor geöffnet, Eindeutigkeiten sind in diesem dramaturgischen Schwebezustand nicht auszumachen.

Aber vielleicht muss das ja auch gar nicht sein. Man wird ja auch nur mal träumen dürfen.

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