Ausländer- und Integrationsbeirat feiert Jubiläum

11.5.2014, 20:11 Uhr
Ausländer- und Integrationsbeirat feiert Jubiläum

© Berny Meyer

Erlangens buntes Völkergemisch hatte zahlreiche Stände aufgebaut, um Landestypisches aus den Herkunftsländern anzubieten, und so gesellte sich zu italienisch, türkischen und griechischen Leckereien auch Exotischeres von den Rändern Süd- und Osteuropas.

Auf der Bühne gab es ein buntes Programm mit Musik, Gesang, Tanz und Comedy, im Zelt des Ausländer- und Integrationsbeirats gab es bereits „Wahlkampf“, als sich die Kandidaten für die Neuwahl des Beirats vom 19. Mai bis zum 8. Juni mit persönlichen Porträts vorstellten. Einen eigenen Stand hatte auch die Bundesanstalt für Arbeit, die zunehmend und vorwiegend die jungen Migranten ins Blickfeld nimmt und ihnen Berufschancen in Deutschland eröffnen möchte. Dem dient auch eine zweitägige Veranstaltung in der Nürnberger Meistersingerhalle am Donnerstag und Freitag, 5. und 6. Juni.

Ausstellung im Rathausfoyer

Der Erlanger Ausländer- und Integrationsbeirat seinerseits stellt sich in einer Ausstellung im Rathausfoyer vor, die am Montag, 19. Mai, um 17.30 Uhr eröffnet wird und zwei Wochen lang die Geschichte von Bayerns ältestem Ausländerbeirat erzählt, aber auch die aktuellen Aufgaben und handelnden Personen vorstellt.

Auch auf dem Fest blickte der Vorsitzende des Ausländer- und Integrationsbeirats, Khalil Bardag, gemeinsam mit Oberbürgermeister Florian Janik auf vier Jahrzehnte Integrationsarbeit zurück und benannte die Probleme, wie sie sich auch aus der aktuellen Zuwanderungsdiskussion ergeben.

Prof. Mathias Rohe, an der Universität Erlangen-Nürnberg Rechts-Lehrstuhlinhaber [1]und Gründungsdirektor des Erlanger Zentrums für Islam und Recht in Europa, betonte die Notwendigkeit von Weltoffenheit und Internationalität in einer zunehmend vernetzten Welt, und [/1]Mitra Sharifi-Neystanak, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns, überbrachte die Glückwünsche der Dachorganisation.

Auch das Erlanger Frauenhaus informierte an einem eigenen Stand - die Mitarbeiterinnen haben es nicht selten auch mit misshandelten Frauen mit Migrationshintergrund zu tun. Das klang auch ein wenig bei der Lesung der afghanischen Dichterin Friba Sadiq durch, die ihr Ankommen in Deutschland nicht nur als einen schwierigen Neustart ihres Lebens empfand, sondern auch bald Frauenrechte entdeckte, die es in ihrer Heimat nicht gibt. Sie habe Distanz zu den alten Strukturen gewinnen können, ihr Leben sei fast eine Revolution gegen die ungleichen Regeln zwischen Männern und Frauen geworden.

Für den Integrationsbeirat führte Damjana Kapetanovic durch ein stark musikalisch geprägtes Programm - ein Programm, das „Nahrung für die Seele“ sein sollte. Auch wenn diese Seelen zwischendurch gehörig nass wurden - beim abendlichen Tanz zum Balkan-Beat von Bülbül Mansh spielte das Wetter keine Rolle mehr.

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