Baiersdorf braucht neue Kita

30.3.2018, 06:00 Uhr
Baiersdorf braucht neue Kita

© Harald Sippel

Einig sind sich die Ratsmitglieder lediglich, dass ein Kita-Neubau im Osten von Bahn und Autobahn erstehen soll. Jedenfalls muss bis September eine provisorische Einrichtung mit zwei Gruppen geschaffen werden. Aus dieser provisorischen Kita soll sich mittelfristig eine weitere Kindertagesstätte entwickeln, für die dann aber eben ein fester Standort notwendig ist.

Für das Provisorium stünde nach wie vor der Standort Königsberger Straße zur Verfügung. Zusätzlich prüft die Verwaltung einen Standort im Gewerbegebiet Münchswiesen. Weil es schnell gehen muss, so Bürgermeister Andreas Galster (CSU) im Stadtrat, habe die Verwaltung auch bereits Stellen für Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen ausgeschrieben.

Organisatorisch könnte die provisorische Kita als Außenstelle der Kita Blumenstraße ihren Betrieb aufnehmen. Wenn geeignetes Personal gefunden werde, könnte die Kita aber auch sofort eigenständig geführt werden. In Sachen Trägerschaft will die Stadt auch die kirchlichen Träger anfragen, ob sie einen neuen Kindergarten im Osttteil der Stadt betreiben wollen.

SKB beauftragt

Das städtische Kommunalunternehmen Baiersdorf (SKB) wurde mit der Vorbereitung des Bauantrags und der späteren Errichtung einer Containeranlage beauftragt. Im April erhält der Stadtrat den formellen Auftrag und den entsprechenden Architenktenvertrag nachgereicht. Da es sich um neue Kita-Plätze handelt, so die Verwaltungsvorlage, sei die Containeranlage förderfähig. Man werde daher einen Förderantrag mit der Regierung von Mittelfranken absprechen. Galster forderte seine Stadträte auf, ihm in der Sitzung ein Meinungsbild zu geben, wohin der neue Kindergarten soll.

Jürgen Ries (SPD) eröffnete den Reigen: Sowohl Provisorium als auch Neubau sollten in den Osten der Stadt. Das fand auch Julia Seidel (FDP). "Das Reichel-Grundstück wäre halt ideal gewesen", das sei aber nun anders überplant. Auch Karl-Heinz Roll (ÖWG) sprach sich für den Osten, jedoch gegen das Grundstück im Gewerbegebiet Münchswiesen aus. Für eher geeignet hält er den geschotterten Parkplatz neben dem BSV-Gelände, ein Grundstück am Igelsdorfer Weg oder im Wohngebiet Hut. Dem stimmte auch seine Fraktionskollegin Ilka Hilbig zu.

Dagegen wandte Gerhard Endres (CSU) ein, dass das Provisorium auf ein erschlossenes Grundstück gestellt werden müsse, "weil’s schnell gehen muss". Galster warb, unterstützt von Ries, für die voll erschlossenen Münchswiesen als Standort fürs Provisorium. Es gebe eine Radweganbindung dorthin. Außerdem schauten die Kinder dort in die Natur hinaus.

Zu klären aber sei noch ein Standort für einen Kindergartenneubau. "Wir haben östlich des Stadtteils Hut ein Grundstück, auf dem wir eine Kita bauen könnten", sagte Galster. Dorothea Neubauer hielt diesen Standort "für ideal", zumal das Grundstück in städtischem Besitz sei.

Grundstücke tauschen

"Das ist Außenbereich", wandte Karl-Heinz Roll ein. Und Jürgen Maiß (FWG) ergänzte, es müsse klar sein, dass dann in dem Bereich mit einer weiteren baulichen Entwicklung gerechnet werden müsse. Es gebe doch auch ein kirchliches Grundstück nahe dem Reichel-Areal. Er plädiere dafür, die Grundstücke zu tauschen, sagte Roll. Das hielt auch Seidel für sinnvoll.

Zwei weitere Überlegungen brachte Galster ins Spiel. Zum einen wäre Paulini-Bau eventuell bereit, in das Bauvorhaben auf dem Gelände gegenüber SeniVita eine Kita zu integrieren.

Zum anderen sei in Erwägung zu ziehen, den Kita-Neubau in Holzmodul-Bauweise zu errichten. Das ginge schnell und würde die Stadt möglicherweise in den Genuss einer hohen Förderung bringen.

Kämmerer Hans Hofmann erklärte dazu, dass das besagte Förderprogramm bis August 2019 laufe, und bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten erstattet würden. Das würde auch die erforderliche Zeit für eine provisorische Kita verkürzen.

Nach weiterem Hin und Her folgte das Gremium dem Vorschlag Galsters: Die Verwaltung stellt die voraussichtlichen Kosten für eine provisorische Kita in der Königsberger Straße und in den Münchswiesen gegenüber. Die Verwaltung nimmt Gespräche mit der Vereinigten Pfründnerstiftung wegen eines Grundstückstauschs auf und bereitet nach diesen Gesprächen den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vor. Denn für einen Antrag auf die hohe Förderung müssten, so Hofmann, eine konkrete Planung sowie eine Kostenschätzung vorliegen. Im April wird weiter verhandelt.

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