Baiersdorf: Junge Forscher verfolgen Dieb

24.10.2016, 16:57 Uhr
Baiersdorf: Junge Forscher verfolgen Dieb

© Gisa Bodenstein

Gleich nach dem Start war das Team in Richtung tschechische Grenze aufgebrochen, um sich auf die Suche nach der Sonde zu machen. Der GPS-Tracker meldete eine Geschwindigkeit von 0 km/h. Daraus schlossen sie, dass die Sonde gelandet war, und zwar nahe Pilsen in Tschechien. Sie waren noch 80 Kilometer entfernt, als das Gerät auf einmal wieder eine Bewegung anzeigte: 26 km/h schnell und entlang einer Straße. Daraus folgerten die Jugendlichen, dass jemand die Sonde an sich genommen haben musste. Sie wählten den Euronotruf und wurden mit der tschechischen Polizei verbunden, die auch gleich einen Streifenwagen schickte.

Zusammen mit den Polizisten verfolgten sie das GPS-Signal, das sie zu einem Fahrradfahrer führte. Die Polizei kontrollierte ihn und fand: den Datenlogger und den GPS-Tracker. Sonst nichts. Eine zweite Polizei- und eine Zivilstreife kamen hinzu. Gemeinsam fuhren sie zum Haus des mutmaßlichen Diebs und fanden dort auch die Kameras. Den Hinweis auf der Sonde, dass man das Team als Finder telefonisch benachrichtigen soll, hatte er ignoriert. Der Mann wurde festgenommen. Eine der Polizeistreifen sammelte derweil am Landeort noch die restlichen Teile der Sonde ein.

Anschließend durfte das jugendliche Forscherteam gehen. „Mit allem haben wir gerechnet, aber nicht damit“, erzählt Oliver Friedel später. Bei einem ähnlichen Projekt im letzten Jahr hatte sich die Sonde für ihre Landung ausgerechnet einen Baumwipfel ausgesucht, die Jungs mussten den Förster rufen, der den Baum kurzerhand fällte. Diesmal hatten sie im Vorfeld extra Baumklettern geübt. Gegen Diebstahl hilft das allerdings auch nicht. Anzeige wollen sie aber nicht erstatten: „Hauptsache, wir haben unsere Sachen wieder.“

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