Baiersdorf: Wohlgesetzte Töne zum runden Chorjubiläum

6.11.2016, 19:00 Uhr
Baiersdorf: Wohlgesetzte Töne zum runden Chorjubiläum

© Ernst-Ludwig Noe

Außer dem Chor selber wirkten dabei mit die Sopranistin Corinna Schreiter, Tobias Studer (Orgel) sowie ein Streicherensemble mit Katrin Dinkelmeyer (Violine 1), Barbara Casino (Violine 2), Susanne Hahn (Violoncello) und Florian Schlierf (Kontrabass).

Die Gesamtleitung hatte Detlev Fingerhut. Dieser hat seine musikalische Grundausbildung als Mitglied bei den Regensburger Domspatzen erfahren. Inzwischen arbeitet er in renommierten Chören wie zum Beispiel im Philharmonischen Chor Nürnberg oder bei den deutschen Bach-Vokalisten mit.

Corinna Schreiter war sozusagen der „Stargast“ des Konzerts. Sie wurde in Nürnberg geboren und studierte ebendort sowie in München. Sie arbeitet als freischaffende Konzert- und Oratoriensängerin und ist eine gesuchte Interpretin nicht nur von Barock-Opern. Ihr „Benedictus“ geriet zum strahlenden Höhepunkt des Konzerts.

Das Hauptwerk des Abends war aber eine Messe von Joseph Haydn (1732-1809), die Missa Brevis Sancti Joannis de Deo in B (Hob.XXII:7), im Volksmund „Kleine Orgelsolo-Messe“ genannt. Sie ist schlicht gehalten und gerade deshalb sehr eingängig, hat allerdings rhythmische Tücken. Hier zeigte der Chor, was er kann. Er sang locker und souverän, der Sopran meisterte die Höhen mühelos.

Leider gilt dies nicht für die sehr anspruchsvollen Stücke von Anton Bruckner (1824 – 1896) und Josef Gabriel Rheinberger (1839 – 1901). Hier kann man mangelnde Probenarbeit vermuten. Vielleicht war es aber auch einfach zu kalt. In Hochform hingegen zeigte sich der Chor bei „Look at the world“ des zeitgenössischen Komponisten John Rutter (*1945), der generell sehr dankbare Stücke komponiert.

Als Ergänzung der Chorwerke sang Corinna Schreiter eine Arie von Händel mit Klavierbegleitung. Sehr schön fügten sich die Streicher ein mit einem Trio von Haydn für zwei Violinen und Violoncello (Hob IV:1).

Freundlicher Beifall, keine Zugabe. Fazit: Manchmal ist weniger mehr.

 

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