Baiersdorf: Wohnungen für Obdachlose dringend gesucht

8.4.2017, 14:29 Uhr
Baiersdorf: Wohnungen für Obdachlose dringend gesucht

© Dieter Köchel

Es seien nicht nur die bekannten Fälle Obdachloser, vielfach seien Bürger durch Krankheit oder plötzliche Arbeitslosigkeit unverschuldet von Obdachlosigkeit betroffen und hätten dann auf Grund ihrer finanziell schwierigen Lage Probleme, auf dem Wohnungsmarkt etwas zu bekommen.

Weil die Zahl solcher Fälle offenkundig wachse, so die Sozialdemokraten, stellten sie den Antrag, erstens für eine Übergangszeit geeignete, bedarfsgerechte Wohnungen für die Unterbringung von Obdachlosen anzumieten.Zweitens sollten innerhalb von zwei bis drei Jahren entsprechende Wohnungen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus (z.B. Reichelgrundstück oder Wohnen an der Regnitz) von der Stadt gekauft oder langfristig angemietet werden, um ein Belegungsrecht für die Stadt Baiersdorf zu sichern. Die Mittel dafür seien in den Haushalten der Folgejahre einzustellen.

Jürgen Bauch von der Liegenschaftsverwaltung bestätigte die SPD insofern, als die Zahl der Räumungsklagen ebenso steige wie die Zahl der Menschen, die bei der Stadt mit einer Wohnungsanfrage vorstellig werden. Um die Lage zu entschärfen, schlage er vor, so Bauch, dass die Stadt mindestens zwei Zimmer im Brandenburger Hof generell buche. Damit könnte wenigstens die kurzfristige Unterbringung von Menschen in Not gewährleistet werden.

Die Stadt habe bereits Wohnungen angemietet. Trotz vieler Leerstände im Stadtgebiet ist es laut Bauch und Bürgermeister Andreas Galster "äußerst schwer", an Wohnungen heranzukommmen. "Ich kann niemanden zwingen zu vermieten", sagte Galster. Er blendete zurück und erinnerte das Gremium daran, wie das Vorhaben am Widerstand der Anwohner gescheitert sei, im Bereich der Hut Container für Obdachlose respektive Flüchtlinge aufzustellen.

SPD-Sprecher Jürgen Ries hielt dagegen, dass "wir uns selbst in die Lage hineinmanövriert haben". Dadurch, dass die Stadt ihre Häuser in der Oberen Karlstraße verkauft habe, fehle ihr jetzt verfügbarer Wohnraum.

"Bereits etliche Wohnungen angemietet"

Geschäftsleitender Beamter Klaus Hutzler wandte ein, dass die Stadt ja bereits etliche Wohnungen angemietet habe. Im übrigen hätten Container als Übergangslösung einen entscheidenden Vorteil: "Wer da einzieht, will auch wieder raus in eine richtige Wohnung."

Christina Lepper (CSU) hatte vorgeschlagen, doch erneut einen Standort zu suchen, auf dem man für Notfälle der Obdachlosigkeit Container aufstellen könne. Wilfried Kern (ÖWG) hingegen würde vorziehen, längerfristig ein Zimmer im Brandenburger Hof anzumieten. 

Jan Voit (FWG) konnte sich beide Varianten vorstellen. Und Johann Mörixbauer war das egal; "bloß muss schnell was passieren", unterstrich er.

Auf Vorschlag von Klaus Hutzler verständigte sich der Ausschuss schließlich auf folgendes Vorgehen: Die Verwaltung spricht mit dem Besitzer des Brandenburger Hofes wegen einer längerfristigen Anmietung von ein bis zwei Zimmern. Die Überlegung, Container aufzustellen, wird weiter verfolgt. Die Fraktionen sollen Vorschläge für Standorte unterbreiten. Drittens werde sich die Stadt weiter um jede Wohnung zur Miete bemühen.

Schließlich soll die Verwaltung mit den Bauträgern der geplanten Häuser im sozialen Wohnungsbau reden und wegen eines Erstbelegungsrechts verhandeln.

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