Baiersdorf zahlt Folgekosten des Lärmschutzes

19.1.2017, 15:30 Uhr
Baiersdorf zahlt Folgekosten des Lärmschutzes

© Foto: Harald Sippel

Bisher konnte der Schlangenbach stets von der Autobahnseite gepflegt und gereinigt werden, schilderte Bürgermeister Andreas Galster (CSU) im Bauausschuss. „Dazu hat uns die Autobahndirektion immer eine kleine Baustelle eingerichtet, damit wir die Pflegemaßnahmen durchführen können“, erinnerte er. Das ist nun aber Vergangenheit, weil die Lärmschutzwand näher an die Autobahn heranrückt. Deshalb kann der städtische Bauhof künftig zur Pflege des Bachgrabens nicht mehr von der Autobahn her kommen.

Als Lösung bietet sich laut Stadtverwaltung an, im Zuge des Neubaus der Lärmschutzwand den Schlangenbach so umzubauen, dass zwischen Lärmschutzwand und Erdwall eine Befahrung möglich ist. Dazu sollen auf einer Länge von 1,7 Kilometern und auf einer Breite von 80 Zentimetern Rasengittersteine in den Bachlauf eingebaut werden. Eine Zufahrt für Maschinen wird über das THW-Gelände ermöglicht. Dort soll auch eine Lagerfläche für Schnittgut eingerichtet werden.

Die Bauabwicklung würde die Autobahndirektion mit ihrer ausführenden Firma übernehmen. Die Kosten belaufen sich gemäß Schätzung eines Ingenieurbüros auf zirka 260 000 Euro, die die Stadt berappen müsste.

Das schmeckte Julia Seidel (FDP) überhaupt nicht: „Warum muss die Stadt die Kosten tragen, wenn die Autobahndirektion die Situation verschlechtert“, empörte sie sich. Die Verwaltung solle auf jeden Fall auf eine Kostenbeteiligung der Autobahndirektion hinarbeiten; das gebiete schon die Haushaltslage der Stadt. „Bei 260 000 Euro können wir uns schon mal auf Krawall bürsten“, unterstrich sie ihre Haltung.

Galster entgegnete, dass er den Versuch gegenüber der Autobahndirektion bereits unternommen habe. Auch mit dem Wasserwirtschaftsamt habe er gesprochen — ohne positives Resultat. Jetzt bleibe ihm nur noch, sich an das Innenministerium zu wenden, um dort eventuell einen Zuschuss zu erlangen. „Das wäre jetzt die nächste Eskalationsstufe“, scherzte er.

Einen durchaus ernsten Vorschlag unterbreitete Alois Ritter, CSU. Um das Sicherheitsgefühl der Anwohner hinter dem Erdwall zu erhöhen, empfahl er, auf dem Wall L-förmige Steine zu setzen und so den Hochwasserschutz um 20 bis 30 Zentimeter anzuheben. Das soll in die Überlegungen aufgenommen werden. Gegen zwei Stimmen stimmte der Ausschuss für die Umgestaltung des Schlangengrabens. Die erforderlichen Mittel stehen im Haushalt 2017 bereit, sagte Galster.

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