"Barn Fun Dance" kommt auch in Erlangen gut an

15.10.2016, 11:30 Uhr

© Foto: Alena Specht

„Ein Walzerschritt nach vorne, einen zurück, Twirl und dann die rechten Hände zu einem Stern“, ruft Axel Röhrborn in die Runde und alle legen beziehungsweise tanzen los. Immer zwei Paare stehen sich gegenüber und bilden eine sogenannte Box, dabei ist es egal, ob Senioren mit Teenagern, Frauen mit Frauen oder Frauen mit Männern tanzen. „Man sucht sich spontan einen Partner“, erklärt Kathrin Gensler, Leiterin des Erlanger Tanzhauses. „Das ist vor allem für Frauen, die gerne tanzen, aber keinen Partner haben, ein großer Vorteil“.

Über die eigenen Füße stolpern

Und dieser Tanz scheint Spaß zu machen. Auch wenn der ein oder andere manchmal über die eigenen Füße stolpert,  überall sieht man lachende Gesichter.  Axel Röhrborn gibt die Anweisungen, die dann langsam und Schritt für Schritt eingeübt und erst nach einigen Durchläufen von Musik begleitet werden. „Dadurch kann man das ganz schnell nachmachen“, erklärt Gensler, und „es ergibt sich ein lustiges Zusammensein“.

Etwa 50 Tanzbegeisterte, jung und alt,  mit und ohne Erfahrung, bewegen sich im Walzerschritt auf der Clubbühne des E-Werks. Gemeinsam und spielerisch Spaß haben, neue Kontakte knüpfen und sich bewegen ist der Hintergedanke des „Barn Fun Dance“. „Wir tanzen nicht für die Bühne oder haben irgendwelche Ansprüche“, so Gensler.

„Beim ersten Mal ist alles sehr viel, aber wenn man es dann kann, macht es richtig Spaß“, lacht Cornelia aus Nürnberg, die über die Zeitung von dem Tanznachmittag erfahren hat und zum ersten Mal Volkstanz ausprobiert. „Tanzen ist Bewegungsglück“, findet sie und kann sich durchaus vorstellen, so etwas in Zukunft öfters mal auszuprobieren.

Ute Katzer und Hans Mertl sind dagegen schon alte Hasen. „Ich habe viele Jahre lang selbst eine internationale Volkstanzgruppe geleitet“, berichtet die 75-Jährige, die seit über 40 Jahren auf der Tanzfläche zu finden ist. „Da wir Erfahrung haben ist es nicht so schwer, aber mit der Livemusik heute macht es noch viel mehr Spaß“. 

„Barn Fun Dance ist ein angelsächsischer Brauch“, erklärt Axel Röhrborn. Wenn in Großbritannien und den USA die Scheunen für die neue Ernte geleert waren, nutzte man diese als Tanzplatz. „Dafür mussten die Tänze ganz einfach sein, so dass jeder mitmachen konnte.“ Röhrborn berichtet, dass „Barn Fun Dance“ in Europa, den USA und Australien in den letzten 25 Jahren wieder aufgelebt ist und nun auch in Erlangen zur festen Einrichtung werden soll.

Auch wenn es nicht klappt, "witzig ist es trotzdem"

Spielerisch, romantisch, flott oder ruhig, die Vielfalt ist unendlich und in mehreren Einheiten von zwei bis drei Tänzen lernen die Teilnehmer am Nachmittag eine große Bandbreite dieses Volktanzes kennen. Die Band „Kiss me quick“ mit Musikern aus USA und Franken sorgt mit  authentischer Musik für den richtigen Rhythmus und geben den Takt an.

Und auch wenn es mal nicht so klappt, „witzig ist es trotzdem“, finden die Schülerinnen Emma Bressel und Shule Myumyun.

„Man lernt ganz schnell neue Leute kennen. Jeder kann kommen und die Altersgruppen sind bunt gemischt“ erzählt die 17-Jährige begeistert.  Die beiden haben über die Schule von dem Tanznachmittag erfahren und vertreiben sich so mit fünf Freunden auf  unterhaltsame und lehrreiche Art den Sonntagnachmittag.

Seit über 25 Jahren kann man im Erlanger Tanzhaus Tänze aus aller Welt ausprobieren. „Wir bieten alles was die Tanzschule nicht macht“, erzählt Kathrin Gensler und lädt alle, die noch Zweifel haben, ob Tanzen das Richtige für sie ist, am 30. Oktober und 22. Januar  (jeweils von 14.30 bis 17) zu weiteren „Barn Fun Dance“-Nachmittagen ins E-Werk ein, wenn es wieder heißt „Eins, zwei, drei, Schritt, Schritt, Schritt und Twirl“.

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