Baumschützer in Erlangen sind wütend

18.2.2017, 06:00 Uhr
Baumschützer in Erlangen sind wütend

© Foto: Harald Sippel

Durch eine transparente Planung und ein "offenes" Vorgehen will das Wohnungsunternehmen GBW für Glaubwürdigkeit gegenüber ihren Mietern sorgen – regelmäßige Informationen über die neuesten Entwicklungen bei der Quartiersentwicklung zwischen Nürnberger und Koldestraße inklusive. Dies soll insbesondere auch für die Maßnahmen zum Erhalt von Flora und Fauna gelten.

Allerdings haben – von der Stadt vorab genehmigte – Baumfällungen für wütende Proteste von Anwohnern geführt, die jetzt zu einer spontanen Entladung des Unmuts führte. Rund 50 Anwohner hatten sich mit zahlreichen Protest-Tafeln zur Eröffnung des Lehrpfads eingefunden und verhinderten durch ein gellendes "Konzert" aus Trillerpfeifen eine Verständigung unter den offiziellen Besuchern – darunter zahlreichen Stadträtinnen und Stadträten.

Die Wortführerin der Protestierenden, die Südquartier-Bewohnerin Petra Paulsen, beklagte die vorab genehmigte und erfolgte Fällung von 39 Bäumen – "darunter viele gesunde", wie sie sagte.

Man habe noch feststellen müssen, dass die Stadt die Bedenken der Bürger in keiner Weise ernst nehme, da die Fällgenehmigungen erteilt worden seien, obwohl der Bebauungsplan durch den Stadtrat noch nicht verabschiedet wurde. Offenbar hätten Stadt und GBW Fakten schaffen wollen, gegen die Einsprüche nichts mehr nützen könnten. Von der versprochenen Bürgerbeteiligung könne also keine Rede sein.

BN: Fällungen stoppen

Den Anwohnerprotesten schließt sich auch der Bund Naturschutz (BN) in Erlangen an. In einem solch sensiblen Gebiet mit umfangreichem Baumbestand müsse sorgfältig geplant und der Artenschutz berücksichtigt werden. Die Baumfällungen müssten sofort gestoppt werden, so der BN-Vorsitzende Herbert Fuehr.

Baureferent Josef Weber hingegen sieht den Natur- und Umweltschutz gewährleistet. Es werde für jeden Baum Ersatzpflanzungen geben.

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