Behelfsbrücke für Baiersdorfer Radler bis September

2.8.2015, 12:00 Uhr
Behelfsbrücke für Baiersdorfer Radler bis September

© Edgar Pfrogner

Das, so erläuterte er im Stadtrat, sei Ergebnis einer Besprechung mit Vertretern der Verkehrsbehörden am Donnerstag gewesen. Im Übrigen aber sei die Lage wenig erfreulich. Bahn und Landratsamt hätten unterschätzt, wie wichtig die Unterführung unter der Bahnlinie hindurch ist; diese werde täglich von 1500 bis 2000 Menschen genutzt. Sie alle würden im Zuge der Bauarbeiten der Bahn über den Bahnsteig 2 geleitet, bis zum Frühjahr 2016. Vor allem für Radler, für Mütter mit Kindern im Fahrradanhänger sei das höchst gefahrvoll. „Wir fordern von der Bahn eine andere Lösung“, erklärte das Stadtoberhaupt.

Damit stieß er bei den übrigen Räten auf Zustimmung. „Es gehen genau zwei Fahrräder in den Aufzug am Bahnsteig“, sagte Wilfried Kern (ÖWG). Und Norbert Siewertsen (FWG) hat beobachtet, wie eine Frau mit Fahrrad und Fahrradanhänger sowie zwei Kindern auf Kinderrädern sich mühte, eine Lösung zu finden, mit dem Aufzug zu fahren, ohne die Kinder allein in gefährlicher Situation zu lassen. Sechs Wochen Sperrung für Autos könne man verkraften. Die Lage für Fußgänger und Fahrradfahrer sei „nicht hinnehmbar“.

Hier hakte der Bürgermeister nochmals ein. Das Problem sei für die Fußgänger in den Griff zu bekommen, aber „kein Mensch hat an die Radfahrer gedacht“. Wenn nichts passiere, sei der Radler nach dem 9. September wieder der Dumme. Denn dann werde die Behelfsbrücke von Kraftfahrzeugen befahren. Daher müsse auch eine Behelfsbrücke für Radfahrer her.

Ob denn im Gespräch mit Bahn und Verkehrsexperten auch ein Lösungsvorschlag gekommen sei, wollte Julia Seidel (FDP) wissen. Einzig die Öffnung der Behelfsbrücke für Radler für die Dauer von sechs Ferienwochen, erwiderte Galster, der sich überzeugt gab, dass man hier auch an höherer Stelle nachbohren müsse. Jürgen Ries (SPD) bat darum, die Verwaltung möge doch das Polizei-Protokoll des Gesprächs vom Donnerstag anfordern — quasi zur Beweissicherung.

Christine Neubauer (CSU) erkundigte sich, ob denn wenigstens die sechs Wochen Sperrzeit sicher seien, oder ob das auch länger dauern könnte. Der eigens von der Firma Gauff zur Sitzung gebetene Ingenieur erläuterte, dass die Sperrzeit vertraglich festgelegt sei.

In dem Zusammenhang merkte Ursula Kirchner-Petzel (SPD) an, dass die Umleitung im Rahmen der Bauarbeiten der Bahn sehr schlecht beschildert sei. Dies müsse beim Landratsamt moniert werden, antwortete Andreas Galster.

Wegen der Sperrung der Brücke über die Bahn hatte die Stadt für die Grundschüler aus den östlichen Stadtteilen in der letzten Schulwoche einen Shuttlebus eingerichtet, der die Grundschulkinder bis zur Westseite des Bahnhofs brachte. An der Ostseite konnten sie dann den Linienbus nehmen. Da der Landkreis eine Kostenübernahme ablehnte, trägt die Stadt die Kosten in Höhe von 2000 Euro.

Jan Voit (FWG) berichtete, dass der Shuttlebus zu klein gewesen sei, lediglich ein Acht- oder Neunsitzer sei von der Schule bis zum Bahnhof gefahren. Das sei zu wenig gewesen, um den Bedarf abzudecken.

Der Bürgermeister äußerte sich verwundert. Nach seiner Kenntnis sei hier ein „normaler“ Bus vorgesehen gewesen. Er sei gespannt, was in Rechnung gestellt werde.

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