Beim neuen "Mausloch" Wasserpumpe vergessen

30.6.2017, 06:00 Uhr
Beim neuen

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Mehrmals musste die Erlanger Feuerwehr bereits ausrücken, um im sogenannten "Mausloch" Wasser abzupumpen. Dabei ist die neue Bahnunterführung am Bubenreuther Weg gerade erst fertig geworden. Immerhin rund 3,3 Millionen Euro hat sie gekostet. Davon muss Bubenreuth 750.000 Euro übernehmen, Erlangen zahlt rund 665.000 Euro.

So recht glücklich sind die Kommunen mit dem Bauwerk jedoch nicht. Es ist zwar auf 10,20 Meter verbreitert worden, und die Durchfahrtshöhe wurde auf 3,80 Meter angehoben. Weil aber die Gleise auf derselben Ebene wie vor dem Ausbau geblieben sind, musste für die Vergrößerung der Durchfahrtshöhe die Fahrbahn im Mausloch abgesenkt werden. Dadurch ist eine Mulde entstanden, in der sich das Regenwasser auch bei "normalen" Niederschlägen sammelt.

Zwar gibt es Gullys in der Unterführung, aber die scheinen derzeit das Wasser nicht richtig abzuleiten. Zudem ist die versiegelte Fläche auf beiden Seiten des Bauwerks größer geworden, so dass von dort ziemlich viel Wasser in die Mulde fließt.

Kein Ansprechpartner bei der Stadt gefunden

Am Donnerstag wurde die Erlanger Feuerwehr um 6.30 alarmiert, weil das Mausloch wegen des Hochwassers nicht mehr passierbar war. Mit Tauchpumpen rückten die Kräfte an, doch sie bekamen die Fluten nicht wirklich in den Griff, weil immer wieder viel Wasser nachlief. Nach vier Stunden gaben sie dann auf, und das Mausloch blieb gesperrt. "Es kann nicht unsere Aufgabe sein das Mausloch ständig leer zu pumpen", meint Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger auf Anfrage. Fünfmal in den letzten Wochen seien seine Leute ausgerückt, um dort zu pumpen. Weidinger fordert darum eine bauliche Lösung.

Die war offenbar auch geplant, aber wohl vergessen worden. Jedenfalls hat der Bubenreuther Bürgermeister Norbert Stumpf erfahren, dass im Mausloch bereits nachgerüstet worden ist, die Hebeanlage aber noch fehlt. Weil das Mausloch gestern Morgen auch von den Bussen nicht befahren werden konnte, seien die Kinder in der Geigenbauersiedlung nicht von den Schulbussen abgeholt worden und hätten vergebens an den Haltestellen gewartet, sagt er. Bei der Stadt Erlangen, auf deren Gebiet das Mausloch liegt, habe er telefonisch keinen Ansprechpartner gefunden. "Es scheint sich niemand zuständig zu fühlen, ich bin stinksauer", schimpft Stumpf. Denn bei ihm stand das Telefon gestern nicht still, weil die Bürger fälschlicherweise die Gemeinde Bubenreuth verantwortlich machen.

Bahn ist federführend

Der Erlanger Planungsreferent Josef Weber bestätigt auf Anfrage, dass die Bahn eine Technik eingebaut hat, die das Abfließen des Regenwassers verhindert. Federführend sei die Bahn, die Stadt begleite den Bau nur. Im Übrigen habe die Gemeinde Bubenreuth bei der Stadt Erlangen einen Ansprechpartner, mit dem auch bereits kommuniziert wurde. In diesem Fall sei er jedoch nicht angesprochen worden. Weber hofft, dass die zusätzliche Technik im Mausloch von der Bahn innerhalb der nächsten drei Monaten eingebaut wird.

Auch in der Bahnunterführung in der Münchener Straße beim Altstädter Friedhof hat nach dem nächtlichen Regen das Wasser gestanden. Dort haben die Bahnmitarbeiter selbst angepackt und die Unterführung mit einer Tauchpumpe wieder trocken gelegt. Ansonsten hat der gestrige Niederschlag im Stadtgebiet offenbar nirgendwo für überschwemmte Straßen oder gar vollgelaufene Keller gesorgt. Die Feuerwehr musste laut Friedhelm Weidinger jedenfalls nicht ausrücken.

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