Heitec bekennt sich zum Standort Erlangen

26.6.2017, 06:00 Uhr
Heitec bekennt sich zum Standort Erlangen

© Foto: Harald Sippel

Heitec, von der Staatsregierung mehrmals als eines der dynamischsten Unternehmen Bayerns ausgezeichnet, ist heute weltweit unterwegs und profitiert von der Internationalisierung der Märkte als Wachstumstreiber mit eigenen Standorten in Österreich, Rumänien, der Türkei und der Slowakei.  Vorstandsvorsitzender Richard Heindl: "Dadurch erschließen wir neue Märkte, nutzen die Vorteile internationaler Arbeitsteilung, sparen Kosten und erweitern unser Produkt- und Service-Portfolio. Zusätzlich beschleunigen wir mit Hilfe von Kooperationen mit ausländischen Partnern neue Markteintritte, schaffen regionale Vertriebswege, ergänzen länderspezifische Marktkenntnisse und können Produktentwicklungen besser planen und gezielter verfolgen."

Der globale Erfolg von Heitec zeigt sich beispielhaft an der Software-Lösung EMPIC für Flugsicherheitsbehörden. Der aus Niederösterreich stammende Richard Heindl (Jahrgang 1948): "Damit haben wir uns in Europa als Marktführer positioniert und wollen zukünftig eine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt spielen." Zivile und militärische Luftfahrtbehörden von Australien über Frankreich, Schweden, Norwegen, Irland, Südafrika, der Schweiz, Österreich, Ungarn, Griechenland, Niederlande, Italien, Kenia, Belgien, Finnland und Kroatien bis Namibia nutzen die Vorteile der Heitec-Tochter, die u. a. zwei Mal den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft gewinnen konnte.

Das deutsche Luftfahrtbundesamt hat 2016 bei EMPIC eine Software bestellt, mit der die Behörde 500 Flugmediziner ausstatten und pro Jahr über 65.000 Piloten-Untersuchungen abwickeln will. Feldmayer: "Wir gewinnen jährlich einen Luftfahrtregulierer dazu – da haben wir quasi einen weltweiten Standard geschaffen."

Am Beispiel Südafrika, größte Volkswirtschaft des Kontinents, lässt sich die EMPIC-Durchdringung gut darstellen. So gibt es dort etwa 100 öffentliche und privat verwaltete Flugplätze mit jährlich etwa 186.000 Abflügen. Die Behörde zählt 24.000 Lizenzen für Hobby- und Berufspiloten sowie Mechaniker. Neben deren Verwaltung bildet die Software das gesamte Flugzeugregister ab. Außerdem werden alle Betriebe im Bereich der Luftfahrt regelmäßig audidiert und wieder neu zertifiziert wie die südafrikanischen Airlines und Wartungsfirmen, alle Flughäfen, -sicherungen und -schulen. Mit EMPIC arbeiten aber auch die südafrikanischen Flugmediziner, die die Tauglichkeit von Piloten, Crews und Fluglotsen feststellen und dokumentieren.

EMPIC ist allerdings nur ein Teilbereich der Heitec-Palette, die industrielle Dienstleistungen, Automatisierungslösungen, Elektronik sowie Software-Anwendungen umfasst. So planen die Mitarbeiter im digitalen Engineering komplette Produktionsanlagen für Automobilkonzerne in England, Ungarn und Österreich, automatisieren in China 60 Meter lange Fertigungslinien für Fahrzeugkomponenten mit Presse, Förderbändern, Robotern, Wärmebehandlung, Vibrationsgleitschleifer, Laser, Kameras zur Positionserkennung und berührungloser, optischer Messtechnik sowie u. a. in den USA industrielle Lösungen für weltweit tätige Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen.

Zum europäischen Marktführer im Anlagenbau für die Schloss- und Schließindustrie wuchs die Heitec-Tochter Auerbach im sächsischen Ellefeld. Seine Weltpremiere feierte der 3D-Computertomograph "HeiDetect ValuCT" auf der "Control 2017", der internationalen Messe für Qualitätssicherung in Stuttgart. Das Gerät liefert vollwertige 3D-Scans von kleinvolumigen Bauteilen.

Die Herausforderungen im Sinne von Industrie 4.0 hat die Heitec AG längst angenommen. Ihr Lösungsportfolio reicht von der digitalen Anlagen- und Prozessplanung über die virtuelle Inbetriebnahme, Roboter-Programmierung, Inline-Mess-Systeme und Sicherheitsabnahmen bis hin zum Monitoring von Anlagen und Produktionsprozessen.

Dass Heitec auch im Blockbuster "Avatar" quasi in einer Nebenrolle mitgewirkt hat, dürften die Millionen Kino- und TV-Zuschauer allerdings nicht wirklich realisiert haben: Die Franken waren bei dem opulenten Hollywood-Spektakel für die – speziell für Actionfilme und 3D-Anwendungen ausgelegte – optische Datenübertragung von der Konzeption bis zur Fertigstellung verantwortlich.

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