Bevorzugte Trasse für die B 2 führt nah an Forth vorbei

18.4.2018, 18:00 Uhr
Bevorzugte Trasse für die B 2 führt nah an Forth vorbei

© Scott Johnston

Von ursprünglich 14 Varianten kamen vier in die nähere Auswahl, die Fachleute unter anderem hinsichtlich Verkehrsentwicklung, Landschaftsbild, Beeinträchtigung von Umwelt und Landwirtschaft, Lärmbelästigung, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit näher prüften. Der erste Vorschlag führt vom Kreisverkehr im Norden Eschenaus über den Eckenberg bis zum Mühlbach westlich von Ebach.

Die zweite Variante unterscheidet sich nur darin, dass die südliche Anbindung in Höhe des Sportplatzes des FC Eschenau vorgesehen ist. Die vierte Trasse wurde vor allem deshalb mit aufgenommen, um bei einem Rechtsstreit nachweisen zu können, wirklich alle Möglichkeiten in Erwägung gezogen zu haben.

Fünfmal über die Schwabach

Hier müssten nämlich zweimal die Gräfenbergbahn und fünfmal die Schwabach überquert werden. Außerdem wären ein Wasserschutzgebiet und der Lebensraum seltener Tiere tangiert. Die Kosten sind mit 25,7 Millionen Euro veranschlagt, während sie für die ersten beiden Alternativen zirka 13 Millionen Euro betragen.

Noch günstiger ist mit 10,7 Millionen Euro die dritte und bevorzugte Variante. Ihr Hauptvorteil liegt jedoch vor allem darin, dass das Naherholungsgebiet am Eckenberg nicht so stark zerschnitten wird und damit auch die Auswirkungen auf Fauna und Flora geringer sind.

Diese Strecke, die das Staatliche Bauamt nach der Abwägung sämtlicher Vor- und Nachteile für den besten Kompromiss hält, verläuft von einem Knotenpunkt am südlichen Ortsrand von Forth weitgehend auf dem derzeitigen Wirtschaftsweg am Gelände des FC Büg vorbei bis zum Anschluss östlich des Friedhofs. Für die Kreisstraße nach Eckenhaid ist eine Brücke geplant.

Dominik Schwarz vom Nürnberger Büro PB Consult rechnete die entsprechenden Auswirkungen auf die Verkehrsströme hoch. Während sich momentan über 12 000 Fahrzeuge inklusive 400 Lastwagen durch Forth schlängeln, dürfte sich die Zahl durch die Umgehung auf 4200 Fahrzeuge am Tag reduzieren.

Bürgermeisterin Ilse Dölle versuchte bei der Versammlung eine erneute Grundsatzdiskussion über die Verlegung der B 2 zu vermeiden, da hier die Entscheidung bereits gefallen sei. Ihr ging es besonders darum, dass die Bürger Anregungen für die konkrete Planung vorbringen konnten.

Verständlicherweise liegt den Anwohnern im Osten von Forth der Lärmschutz sehr am Herzen. Hier versicherten Baudirektor Andreas Eisgruber und Anatol Kiesel-Peiker, der zuständige Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt, dass die Trasse möglichst tief in den Boden eingebracht wird, wodurch sie auch optisch weniger ins Gewicht fällt. Denkbar sind außerdem Wälle oder Wände, um die Ohren der Betroffenen zu schonen. Ein Flüsterasphalt, der ebenfalls angeregt wurde, dürfte zu teuer kommen, da seine Haltbarkeit auf etwa zehn Jahre begrenzt ist.

Am kommenden Dienstag, 24. April, diskutiert der Eckentaler Gemeinderat ab 19.30 Uhr im Rathaussaal über die vom Staatlichen Bauamt favorisierte Streckenführung. Manfred Bachmayer von den Grünen befürchtet, dass die Umgehung im "Schnellverfahren" durchgezogen werden soll, und fordert, sich mehr Zeit zu nehmen, um die Folgen für die Natur und die Bürger abzuwägen.

Dies kann Bürgermeisterin Dölle nicht nachvollziehen: "Ein ähnlicher Streckenverlauf wurde schon 2001 für den Flächennutzungsplan festgelegt und 2009 noch einmal ausdrücklich bestätigt. Mit dem Thema beschäftigen wir uns wirklich schon lange genug." Kommt es zu keinen größeren Verzögerungen, könnte nach dem umfangreichen Genehmigungsverfahren 2023 mit dem Bau der Umgehung begonnen werden.

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