Bier aus Elanka

4.1.2012, 00:00 Uhr

Tief „In den Schluchten des Balkan“ kehrt Kara Ben Nemsi Effendi bei einem Wirt ein, der selbst gebrauten Gerstensaft serviert. Von „einem Fremden, welcher aus dem Bierland gebürtig war“, habe er die Technik gelernt, erzählt der Wirt. Wie dieses Land denn heiße, wird er gefragt.

Antwort: „Es heißt Elanka.“ Kara Ben Nemsi wäre freilich nicht Kara Ben Nemsi, wenn er nicht scharfsinnig folgern würde, dass es sich bei der Verballhornung nur um Erlangen handeln kann, „eine Stadt in Bawaria“, wo „alle Leute Bier trinken,sogar die Säuglinge schreien schon danach“.

An diese Szene aus dem vierten Band des sechsteiligen Orient-Romanzyklus Karl Mays und den Bezug zur Hugenottenstadt haben wir uns in Hugos Welt — wir geben es freimütig zu — nicht etwa selbst erinnert. Nein, der Journalistenkollege Herbert Heinzelmann, der nicht zufällig den Kampfnamen „halef“ trägt, kennt die Mayschen Passagen mit fränkischem Anklang aus dem Effeff und hat sie in sechs + sechzig präsentiert, dem Magazin für selbstbewusste ältere Menschen, das den EN stets beiliegt.

Elanka spielt also eine große Rolle. Auch wenn die Karl-May-Straße in Frauenaurach nicht nach dem sächsischen Vielschreiber, sondern einem Bildhauer benannt ist. Die Kitzmann-Brauerei jedenfalls hat dem großen Fantasie-Abenteurer einst auf einem Bierfilz ein Denkmal gesetzt.

2012 werden zum 100. Todestag Mays wieder viele Erinnerungen wachgerufen. Ein Internet-Tipp: www.karl-may-franken.de

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