Bubenreuth bekommt Waldkindergarten

14.10.2018, 06:00 Uhr
Bubenreuth bekommt Waldkindergarten

© Klaus-Dieter Schreiter

Eine alternative Betreuungsmöglichkeit für Kinder zwischen drei und sechs Jahren wird in der Geigenbauergemeinde bereits seit Jahren gefordert. Jedoch muss für einen neuen Kindergarten der Bedarf nachgewiesen werden. Den scheint es nun aber zu geben. Zwar sind insgesamt 155 Kindergartenplätze vorhanden, jedoch gibt es so viele Nachfragen, dass Wartelisten geführt werden müssen. Darüber hinaus werden in Bubenreuth immer mehr Wohnungen durch Nachverdichtung und die Ausweisung von neuen Baugebieten geschaffen. Das müsse für die Bedarfsplanung von Kindergartenplätzen ebenso berücksichtigt werden wie der Strukturwandel, meint die Verwaltung. Sie geht darum davon aus, dass zunächst 20 weitere Kindergartenplätze erforderlich sind.

Aus diesem Grund ist ein Waldkindergarten nun wieder ins Gespräch gebracht worden. Interesse daran, den zu betreiben, hat die Leitung des Musikkindergartens bekundet. Einen Standort im Wald oberhalb der Birkenallee mit Zugang vom Parkplatz an den Wertstoffcontainern ist auch schon ausgemacht worden. Laut Bürgermeister Norbert Stumpf hat der Eigentümer des etwa 500 Quadratmeter großen Grundstücks im Wald, das derzeit etwas verwildert ist und auf dem eine kleine Gartenhütte steht, bereits seine Zustimmung signalisiert. Er will die benötigte Fläche an die Gemeinde verpachten.

Alle Fraktionen im Gemeinderat begrüßten das während der jüngsten Sitzung, und darum einigte man sich schnell auf einen Grundsatzbeschluss für die Errichtung des Waldkindergartens durch die Gemeinde. Auch dem Antrag der SPD-Fraktion, dafür 120 000 Euro in den nächsten Haushalt einzustellen, folgte der Gemeinderat einstimmig.

Brandschutz wird teuer

Die Verwaltung wurde zudem beauftragt, die Planungen und Kostenberechnungen vorzubereiten. Vor allem die Kosten für den Brandschutz und das Herstellen einer Zufahrt auch für schwere Rettungsfahrzeuge werden voraussichtlich erheblich zu Buche schlagen. Man geht aber davon aus, dass es für diesen neuen Kindergarten einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent geben wird. Mit dem Musikkindergarten soll eine Betriebsträgervereinbarung getroffen werden. Denn nach Fertigstellung der Einrichtung durch die Gemeinde soll der Betrieb an ihn übergeben werden.

Bedenken, dass die Entsorgung von Abfall und Abwässern im Wald Probleme bereiten und Kosten verursachen könnten, konnte die Leiterin des Musikkindergartens, Christiane Bayer, zerstreuen. Es gebe keine Abwässer und keinen nicht kompostierbaren Abfall, zudem seien ausschließlich Komposttoiletten vorgesehen, sagte sie. Bei diesem Thema etwas über den Tisch gezogen fühlen sich die Grünen im Gemeinderat. Sie hatten nämlich im September einen schriftlichen Antrag an den Bürgermeister für die Einrichtung eines Waldkindergartens gestellt und vorgeschlagen, dafür 100 000 Euro in den Haushalt einzustellen. Dieser Antrag sei jedoch nicht rechtzeitig eingegangen, so dass er nicht mehr für die Sitzung berücksichtigt werden konnte, erläuterte der Bürgermeister. Hätte man den Antrag noch in der Gemeinderatssitzung behandelt, dann wäre das Verfahren nur verlangsamt worden, sagte er.

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