Bubenreuth beseitigt Bremsklotz für Solarenergie

28.8.2017, 10:00 Uhr
Bubenreuth beseitigt Bremsklotz für Solarenergie

© Klaus-Dieter Schreiter

"Die Genehmigung für eine Photovoltaik scheint fast so kompliziert wie die für ein Atomkraftwerk", meinte Christian Pfeiffer während der letzten Ratssitzung etwas scherzhaft. Allerdings war das Verfahren in Bubenreuth tatsächlich äußerst kompliziert und langwierig, bis jetzt endlich vom Landratsamt der geänderte Flächennutzungsplan genehmigt wurde. Weil der für die Anlage notwendige Bebauungsplan im sogenannten Parallelverfahren entwickelt und vom Gemeinderat vorab einstimmig beschlossen wurde, ist auch dieser automatisch nach Bekanntmachung rechtskräftig.

Und da eine Solaranlage per Gesetz verfahrensfrei errichtet werden darf, muss der Bauherr auch keine Genehmigung mehr beantragen. Er kann jetzt sofort mit dem Bau beginnen. Das ist ihm nun auch formlos von der Bubenreuther Verwaltung mitgeteilt worden.

Zur Erinnerung: Bereits vor gut zwei Jahren hatte der Gemeinderat den Bebauungsplan für die 8-MWp-Photovoltaikanlage und die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans erstellt. Doch dann hatte der ursprüngliche Investor aufgegeben, und die letzte Änderung des Flächennutzungsplanes ist beim Landratsamt nicht akzeptiert worden. Der neue Investor, die Hamburger Firma Enerparc, musste zunächst noch eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis beantragen, weil auf dem Areal ein Bodendenkmal vermutet wurde.

Dann hatte auch noch die Bahn Einwendungen geltend gemacht, weil sie sich einen Streifen entlang der Gleise für Ausgleichsflächen mit Grunddienstbarkeiten hatte sichern lassen. Zudem musste in den Plänen ein Rettungsweg entlang der Gleise dargestellt werden. Auch mit dem artenschutzrechtlichen Gutachten hatte es Probleme gegeben. Während seiner letzten Sitzung hatte der Gemeinderat nochmals alle Bedenken gewürdigt und den Bebauungsplan auf den Weg gebracht.

Nun habe auch die Bahn plötzlich keine Bedenken mehr, freute sich der geschäftsführende Beamte der Gemeinde, Helmut Racher.  Auch im Landratsamt hatte man sich gesputet und die endgültige Genehmigung für den Flächennutzungsplan auf Bitten der Gemeinde Bubenreuth ungewöhnlich schnell erteilt. Da die Enerparc bereits im Oktober ans Netz gehen will, geht Racher davon aus, dass mit dem Bau kurzfristig begonnen wird. Laut Bürgermeister Norbert Stumpf steht die Enerparc auch schon "Gewehr bei Fuß".

Wie berichtet, soll der elektrische Anschluss an eine rund 1000 Meter entfernte Überlandleitung auf Möhrendorfer Gebiet erfolgen. Der dortige Gemeinderat hatte dem entsprechenden Vertrag schon im Mai zugestimmt.

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