Rathaus Bubenreuth: Ein Bau mit Fehlern

18.9.2014, 11:23 Uhr
Rathaus Bubenreuth: Ein Bau mit Fehlern

© Klaus-Dieter-Schreiter

Vier Möglichkeiten „zur Beseitigung der angefallenen baulichen Missstände“ - so die Formulierung in der Beschlussvorlage der Verwaltung - stellte der Bubenreuther Architekt Ingo Renner dem Gemeinderat vor. Dabei sparte er auch einen kompletten Neubau nicht aus, der allerdings etwa 2,5 Millionen Euro kosten würde und darum für die Gemeinde in absehbarer Zeit kaum realisierbar ist.

Viel Zeit, um das Rathaus auf Vordermann zu bringen, scheint aber nicht vorhanden zu sein, denn offenbar ist die Nutzung einiger Räume, wie beispielsweise des Rathauskellers, in dem das Geigenbauermuseum untergebracht ist, nicht einmal genehmigt. Auch der Brandschutz entspricht nicht den heutigen Vorschriften.

Zudem möchte Bürgermeister Norbert Stumpf „den Anforderungen eines normalen Unternehmens gerecht werden“. Das heißt: Die Mitarbeiter sollen einen angemessenen Arbeitsplatz bekommen. „Die Verwaltung muss reibungsloser arbeiten können“, fordert der Bürgermeister.

Darum wurde diskutiert, ob das alte Rathaus im Bestand belassen werden kann und nur die zwingend notwendigen Nachbesserungen für die Erfüllung beispielsweise der Arbeitsstättenrichtlinien und der Vorschriften für den Brandschutz gemacht werden - das würde rund 400.000 Euro kosten - oder ein größerer Umbau gemacht werden soll.

Tendenz zu Umbau

Die Tendenz bei den Räten ging eindeutig in Richtung Umbau. Sie waren sich jedoch nicht einig, ob der Sitzungssaal dafür ausgelagert werden soll, um mehr Platz zu schaffen, oder ob man besser einen neuen Sitzungssaal anbaut. Der Umbau mit Auslagerung des Sitzungssaals würde geschätzt etwa 500.000 Euro kosten, ein Umbau mit neuem Sitzungssaal etwa doppelt so viel.

Einen Grundsatzbeschluss, wie in der Sitzungsvorlage vorgeschlagen, mochte niemand fassen. Da der Rat demnächst in Klausur geht wurde vorgeschlagen, eine Entscheidung solle dann dort fallen. Christian Dirsch (Grüne) und Johannes Karl (SPD) mahnten jedoch an, eine solch weitreichende Entscheidung nicht ohne die Öffentlichkeit zu treffen. Dirsch regte sogar an, über eine Verwaltungsgemeinschaft mit Möhrendorf nachzudenken.

Einstimmig wurde schließlich beschlossen, die Angelegenheit im Bauausschuss weiter zu diskutieren. Für die Planungen sind bereits 350.000 Euro im Haushalt für das Jahr 2014 vorgesehen.

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