Bubenreuth feiert Weihnachten mit neuem Baum

22.11.2016, 13:30 Uhr
Bubenreuth feiert Weihnachten mit neuem Baum

© Heinz Reiß

Ein kurzer Blick zurück: Im Oktober 1949 wurde der Grundstein für die Geigenbauersiedlung gelegt und die ersten 50 Familien konnten noch vor Weihnachten einziehen. 20 Kilogramm Gepäck durften die im böhmischen Musikwinkel aus ihrer Heimat vertriebenen Geigenbauer mit in den Westen nehmen; es erforderte ein rasches Handeln, für sie wieder ein Dach über den Kopf zu bekommen.

Christbaumkugeln und Lametta befanden sich in dem hastig zusammengeschnürten Fluchtpaket nicht, aber Weihnachten, wie in der alten Heimat, wollte man doch feiern.

Wer es veranlasst hat, in diesem schwierigen Nachkriegsjahr auf dem Eichenplatz neben dem Gedenkstein der Burschenschaft einen Baum weihnachtlich zu schmücken, ist nicht mehr überliefert. Aber die Kunde, dass am Heiligen Abend um 17 Uhr dort eine Weihnachtsfeier stattfinden wird, sprach sich schnell herum. Man sang gemeinsam „Stille Nacht“ und die Feier war so eindrucksvoll, dass im nächsten Jahr wieder ein Baum geschmückt auf dem Eichenplatz stand.

Diese kleine Weihnachtsfeier am Eichenplatz fand immer mehr Anklang bei der Bubenreuther Bevölkerung. Sie ist aus dem Ort mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Die damalige Siedlungsgemeinschaft, die Kulturgruppe und anschließend die Gemeinde haben sich der Ausgestaltung dieses schönen Brauchs bis heute mit Umsicht angenommen. Um nicht jährlich einen neuen Baum zu kaufen und zu schmücken, beschloss man eine Dauerlösung, und es wurde 1982 ein Baum mit einer Höhe von zirka vier Metern gepflanzt.

In 34 Jahren hat dieser Baum eine mehr als stattliche Höhe erreicht, und es wurde Jahr für Jahr schwieriger, eine Weihnachtsbaumbeleuchtung zu installieren.

Im Mitteilungsblatt der Gemeinde hatte die Verwaltung das Fällen des Baumes angekündigt und den Bürgern ab 16 Uhr angeboten, sich in Haushaltsmengen Tannenzweige zu holen. Die Bubenreuther Garten- und Landschaftsbaufirma Finzel hatte die Motorsäge gerade angeworfen, da wurden die ersten Zweige schon geholt, und um 16 Uhr war kein Zweiglein mehr zu finden.

Der neue Baum ist eine sehr schön gewachsene Nordmanntanne, sieben Meter hoch, kommt aus Effeltrich und der Kämmerer im Rathaus stellte dafür 2300 Euro in seinen Haushalt ein. Sowohl Bürgermeister Norbert Stumpf, als auch der Garten- und Landschaftsbaumeister Michael Finzel sind von dem Baum begeistert.

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