Bubenreuth: Gestrichener Start ins neue Jahr beglückt

12.1.2016, 15:00 Uhr
Bubenreuth: Gestrichener Start ins neue Jahr beglückt

© Heinz Reiß

Der Ruf ist ihnen vorausgeeilt, die gedruckten Eintrittskarten reichten nicht aus, das Kirchenrund war bis auf den letzten Platz gefüllt und in den Straßen rund um die Pfarrkirche war kein Parkplatz mehr zu finden, wobei die Kennzeichen nicht nur aus ERH stammten.Zu diesem festlichen Neujahrsauftakt hat der Verein Bubenreutheum eingeladen, denn das neue Jahr ohne Saiteninstrumentenklänge zu beginnen wäre für den musikalischen Ort Bubenreuth nicht vorstellbar.

Busch ist Mitbegründer

Das Bamberger Streichquartett wurde 1975 als Domquartett gegründet und hat sich als Ziel die Fortsetzung der Tradition deutscher Orchesterquartette gesetzt. Die 1. Violine spielt der in Mexico geborene Raúl Teo Arias. Seit 2002 ist er Primarius des Streichquartetts.

Andreas Lucke spielt die 2. Violine, er hält die Geige schon seit seinem vierten Lebensjahr in der Hand. Den Part der Viola übernimmt Branko Kabadaic. In Belgrad geboren kam er über das Mozarteum zu den Bambergern und ist seit 2014 beim Streichquartett. Moderator Karlheinz Busch war Schüler von Prof. Walther Reichardt an der Musikhochschule München und ist seit 1971 erster Cellist. Busch gehört zu den Gründern des Bamberger Streichquartettes und ist auch deren Manager.

Zum Auftakt spielten die Bamberger Joseph Haydns letztes vollendetes Streichquartett in F-Dur. Dass man es bei den Ausführenden mit Könnern ihres Faches zu tun hatte, bewiesen eingangs schon das Allegro moderato und das Presto. Besonders das letztere, akzentuiert und in dynamischem Wechsel gespielt, gefiel wegen seiner virtuosen Faktur.

Das zweite Werk sollte ein Solopart für Fagott und Streicher sein. Pierre Martens, der Fagottist, musste aber das Bett hüten und so kündigte Karlheinz Busch eine Programmänderung an. Für Wolfgang Amadeus Mozarts Konzert für Horn und Streicher konnte er den Solo-Hornisten der Bamberger Symphoniker gewinnen, er erhielt für seinen Solopart einen kräftigen Applaus.

Nach der Pause stand Antonin Dvoraks Quartett in F-Dur „Das Amerikanische“ auf dem Programm. Die Bamberger spielten es fast spontan, aber auch wehmütig so dass man in die in die Ferne schweifen konnte.

Höchst willkommen waren die informativen Übergänge, die Karlheinz Busch zur Musik, zu den Komponisten und den Instrumenten gab. Bei so viel ausgefeilter Klangkultur ist die Professionalität nicht zu verleugnen. Die Darbietung, das lebendige, klangvolle, integrierte und kollektive Zusammenspiel, spricht für die Liebe zu ihrer Musik.

Britten als Zugabe

Für die Bubenreuther war das Bamberger Streichquartett ein reiner Hörgenuss und ein erfreulicher Start ins neue Bubenreuther Musikjahr. Der überaus stürmische Beifall lockte den Meistern noch Benjamin Brittens Sarabande aus „Simple Symphony“ als Zugabe ab.

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