Bubenreuth: Hilfe für Schulanfänger

28.4.2017, 18:00 Uhr
Bubenreuth: Hilfe für Schulanfänger

© Dieter Köchel

Am Wohnzimmerfenster stehen hölzerne Modellflugzeuge, auf dem Schrank auch. Man erkennt sofort, dass der 69-jährige Rentner sich gern mit Holz beschäftigt. Nachdenken tut er sowieso, über schädliche Strahlung oder darüber, wie Kinder leichter lernen können.

Er selber hat sich am Anfang seines Schullebens "verdammt schwer getan", erzählt Winter. Sein Vater war gestorben, die Mutter stand plötzlich mit vier Kindern allein da. Da gab es keine Unterstützung für den jungen Schüler.

Stürzt nicht ab

Vor zwei Jahren hat er sich daran gemacht, für Schulanfänger eine Rechenmaschine zu entwerfen, "die nicht abstürzen kann wie ein Computer", lacht er. Außerdem sendet sein Mathebrett keine Strahlen aus.

Sein Grundgedanke war, dass Kinder leichter lernen, wenn der Lerngegenstand sicht- und greifbar ist. So baute er ein quadratisches Brett, 20 mal 20 Zentimeter. Er sägte Würfel mit zwei Zentimetern Seitenlänge und legte auf das Brett Blätter mit 100 Kästchen — ein Koordinatensystem von zehn mal zehn.

Damit, führt er vor, lassen sich die Grundrechenarten spielend erlernen. Und legt geschwind sechs rote und vier grüne Würfel auf das Brett: 6 + 4 = 10, genauso gelegt, also zwei nach rechts und fünf nach oben heißt 2 mal 5 = 10, oder 10:2 = 5. "Anfangs geht das leichter mit unterschiedlichen Farben. Wenn die Kinder etwas geübter sind, dreht man die Würfel einfach um. Dann arbeiten die Kinder mit der Zahl der Würfel statt mit den Farben", beschreibt Johann Winter sein Brett "Mathematik spielend lernen".

Bubenreuth: Hilfe für Schulanfänger

Garantiert wäre damit vielen Schulanfängern geholfen. Deshalb will sich der 69-Jährige jetzt an Schulen wenden, um Lehrer für seine Mathe-Hilfe zu erwärmen. Doch bisher fehlt dem Rentner eine Lobby. Er sucht auch jemand, der in der Lage wäre, die Rechenhilfe für ihn günstig zu bauen.

Bisher hat er nur den Prototypen und eine kleinere Variante von zehn mal zehn Zentimetern Das Rechenbrett selbst zu bauen, "dafür reicht die kleine Rente nicht", bedauert er.

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