Bubenreuther Schulturnhalle wird generalsaniert

28.12.2014, 11:14 Uhr
Bubenreuther Schulturnhalle wird generalsaniert

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Beim Verlegen eines Kabels hatte ein Elektriker einige aufgebrochene Nagelbinder in der Dachkonstruktion festgestellt und den damaligen Bürgermeister Rudolf Greif alarmiert. Der hatte daraufhin den Schaden vom TÜV Rheinland begutachten lassen. Das Ergebnis: Der Dachstuhl ist stark einsturzgefährdet, eine Sperrung der Halle unumgänglich.

Eine Reparatur, so hatten die Fachleute geschätzt, würde rund 150 000 Euro kosten, ein neuer Dachstuhl 200 000 Euro. Eine Entscheidung darüber, wie weiter vorgegangen werden soll, wurde jedoch nicht getroffen, weil Neuwahlen anstanden und der alte Gemeinderat dem neuen keine „Altlasten“ mit auf den Weg geben wollte. Nun ist Norbert Stumpf Bürgermeister, im Gemeinderat sitzen einige neue Mitglieder, und die Diskussion über die Sanierung geht in eine andere Richtung, zumal auch das Landratsamt sich eingeschaltet hat.

Keine Ausnahmen mehr

Das hat nämlich, wie es der geschäftsführende Beamte im Bubenreuther Rathaus, Helmut Racher, ausdrückt, „die Rechtsanwendung verschärft“. Das bedeutet: Das Amt wird zukünftig keine Ausnahmegenehmigungen mehr erteilen für Veranstaltungen, die bislang regelmäßig in der Halle stattgefunden hatten, wie beispielsweise Fasching oder auch Bürgerversammlungen. Da es in Bubenreuth aber keinen anderen Versammlungsort mit ähnlicher Größe gibt war sich der Gemeinderat im Oktober einig, die Turnhalle im Rahmen der Sanierung zu einem Versammlungsort für bis zu 400 Personen umzubauen.

Das aber bedeutet vor allem ein neues Brandschutzkonzept. Zwar kann das vereinfacht sein, weil die Turnhalle ein Bestandsgebäude ist, aber die Aufwendungen sind trotzdem erheblich. Weil sich das Dach, wie der mit der Planung für die Sanierung beauftragte Erlanger Bauingenieur Markus Gräßel im Oktober konstatierte, weiter bewege und akute Einsturzgefahr mit der Folge eines Totalschadens bestehe, mussten sogar Sofortmaßnahmen ergriffen werden. Darum wurde ein Raumgerüst aufgestellt um den Dachstuhl zu sichern.

Weil nicht einmal mehr Handwerker die Halle betreten dürfen um den Hallenboden herauszunehmen wurde der kurzerhand von der Firma, die das Sicherungsgerüst aufgebaut hat, aufgeschnitten, um die Stützen zu setzen. Das wurde deshalb akzeptiert, weil zwischenzeitlich ohnehin vom Gemeinderat beschlossen worden war, einen neuen Hallenboden zu kau-
fen. Es wäre nämlich zu aufwändig und teuer gewesen, den alten zu belassen.

Ausschreibungen fertig

Ein zweiter Rettungsweg, feuerfeste Türanlagen, eine neue Lüftungsanlage mit Brandschutzklappen, Rauchmelder, Sicherheitsbeleuchtung, barrierefreier Zugang und behindertengerechte Toiletten sind nur einige der Dinge, die sich aus dem Umbau zu einer Versammlungsstätte ergeben. Die Werkplanung und die Ausschreibungen sind inzwischen fertig, die Vergaben werden voraussichtlich im Januar nächsten Jahres erfolgen. Doch will sich der Gemeinderat noch Hallen in Erlangen ansehen um entscheiden zu können, welcher Hallenboden eingebaut werden soll.

Inzwischen liegen die Kosten auch nicht mehr bei den ursprünglich einmal angenommenen 200 000 Euro, sondern es wird mit rund 923 000 Euro gerechnet. Das ist eine erhebliche Mehrbelastung für die Gemeinde. Jedoch sieht Bürgermeister Norbert Stumpf in dieser Investition kein größeres Problem für den Etat. Wie er den Erlanger Nachrichten sagte, habe er dem Gemeinderat in einer internen Sitzung nahegelegt, sich nicht immer nur Gedanken zum Sparen zu machen, sondern besser zu versuchen die Einnahmen zu stärken, um beispielsweise den Bedarf an Sportanlagen, Kinderbetreuung, Kultur, Schule und Lärmschutz decken zu können. „Die Einnahmen aus der Gewerbe- und Einkommensteuer zu stärken, das müssen wir uns als Aufgabe machen“, fordert er darum.

Die Sanierungs- und Umbauarbeiten könnten schon im Februar beginnen, wenn der Gemeinderat die ersten Aufträge im Januar auf den Weg bringt. „Wenn alles klappt können wir zum Schuljahresbeginn 2015/2016 fertig sein“, meint der Chef vom Bauamt der Gemeinde, Michael Franz.

Bis dahin aber müssen die Kinder und Vereinssportler weiter in ihren Ausweichquartieren in Baiersdorf, Möhrendorf und in der Bubenreuther Regnitzhalle sporteln. Die Gemeinde unterstützt auch das mit erheblichen finanziellen Mitteln.

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